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Es werden Posts vom 2010 angezeigt.

Auf, in ein neues Jahr!

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Für mich geht ein ereignisreiches, schönes und in vielerlei Hinsicht erfolgreiches Jahr 2010 zu Ende und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei den vielen Lesern meines Blogs zu bedanken!! Als ich im September anfing, meine berufliche Erlebnisse niederzuschreiben, hätte ich nie damit gerechnet, mich bereits am Ende des ersten Vierteljahres über 6.100 (!) Besuche freuen zu können. Auch wenn ich nicht, wie viele Nachtfahrer, besonders spektakuläre Anekdoten zum Besten geben kann, so bedeutet diese hohe Anzahl an Lesern für mich Motivation, auch die manchmal "harmlosen" Tagesgeschichten weiterhin zu erzählen. Also, auf geht´s ins Jahr 2011!!!

Totentanz

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Wenn ich an die vergangenen Jahre denke, so fallen mir für die Zeit zwischen Weihnachten und Sylvester eigentlich nur 2 Dinge ein: Ich gehörte jedes Jahr zu den Bedauernswerten, die ins Büro mussten Im Büro war NICHTS los, wir schlugen die Zeit mit Internet-Surfen und Neujahrskarten schreiben tot. Dieses Jahr hätte ich eigentlich schlauer sein sollen, aber nein, ich habe nicht frei genommen, sondern stehe diese Woche wieder um 4.45 Uhr auf - um dann beim Totentanz auf Rädern mitzumischen. Gestern hatte ich z.B. den Eindruck, die Leute wären alle noch gar nicht ganz aus dem Weihnachtstraum aufgewacht. Kaum Fahrten und - noch schlimmer - sehr wenig Trinkgeld. Klar, das Geld steckte in Form von Naturalien in den Kühlschränken und nicht im Geldbeutel. Allein schon der Start in den (Arbeits-)Tag hätte mir als Vorzeichen dienen sollen. Nachdem ich mein Auto frei von Schnee und Eis gefegt und gekratzt hatte stellte sich heraus, daß das Blinkerrelais offenbar kaputt war. Er ließ sich nicht

Schneeräumer

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Im Winter kommen manche Menschen auf die verrücktesten Ideen, wozu sie ein Taxi "mißbrauchen" können. Vorgestern berichtete ich ja vom Tannenbaum in meinem Auto. Gestern, an Heiligabend, kam ein weiteres Kapitel hinzu. Es war gegen 15.30 Uhr, kurz vor der Wagenübergabe an die Nachtschicht. Eine ältere Dame bestellte ein Taxi und bat darum, dass ich bitte in ihre Einfahrt fahre möge, bis ganz zum Haus. Nun, nicht ungewöhnlich bei den Witterungsvehältnissen. Zumal es Heiligabend war und vermutlich viele Geschenke einzuladen waren. Die Einfahrt, ca. 50 m lang, erwies sich als unbefahrbar. Ein schmaler Steifen, breit wie ein Schneeschieber, war in der Mitte geräumt, daneben lag der Schnee völlig unberührt, gut 25 cm hoch. Durch 2 Erlebnisse am Vormittag geprägt, bei denen ich schon beinahe im weißen Pulver stecken geblieben war, beschloß ich, lieber unten stehen zu bleiben. Ich stapfte durch den Schnee zu Haus, bekam prompt nasse Füße, und wurde von der alten Dame an der Tür mit

Es geht in die Verlängerung!

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Gegen Ende des Jahres ein kleiner Beitrag in eigener Sache. Das ganze Jahr 2010 kann ich für mich selbst als sehr erfolgreich bewerten. Es begann alles mit der Entscheidung, beruflich einen völlig anderen Weg zu gehen und diesen habe ich keine Sekunde bereut. Im Gegenteil. Ab Mitte des Jahres kamen Monat für Monat neue Erfahrungen, Entscheidungen und Verbesserungen hinzu, auch wenn ich diese nicht publiziert habe. Meine ursprünglichen Pläne sahen ja vor, möglichst bald zu einem Unternehmer in Hamburg zu wechseln. Doch je länger ich im schönen Vorort Reinbek arbeitete, desto wohler fühlte ich mich. Es passt alles, die Kollegen, die Firma, die Kunden. Vor ein paar Tagen setzten meine beiden Chefs dann dem Jahr noch das Sahnehäubchen auf. Man bot mir an, meinen Arbeitsvertrag unbefristet zu verlängern und erfüllte mir damit eigentlich den Wunsch, den ich schon länger in meinem Hinterkopf herum trug. Natürlich sagte ich zu und freue mich darüber, nun auf unbestimmte Zeit in Reinbek zu blei

O Tannenbaum!

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Obwohl mein "Dienstwagen" nicht zu den neuesten unseres Fuhrparks gehört, so fahre ich ihn trotzdem gerne. Ein gut gepflegter E-Klasse Kombi (W210?), sicher schon 7 - 8 Jahre alt. Allerdings hat ein Kombi einen entscheidenden Nachteil - er kann für so ziemlich alles "mißbraucht" werden. Eben ein Kombi. Weihnachten naht mit großen Schritten und viele Leute kaufen sich den entsprechenden Baum dazu. Wo? Na ja, meistens in der näheren Umgebung, schließlich muß das gute Stück auch transportiert werden. Nicht so eine gut situierte Stammkundin unserer Firma. Ich nenne sie mal "Frau G.". Frau G. hatte ihren Traumbaum offenbar inmitten der Hamburger City entdeckt. Auf einem kleinen Weihnachstmarkt im schönen Stadtteil Eppendorf. Nachdem der Händler nicht bereit war, einen seiner Angestellten den Baum in den Vorort Reinbek liefern zu lassen, kam Frau G. auf eine andere Idee: Ein Taxi soll´s bringen! Und in welches Taxi passt ein Baum? Klar, in einen Kombi! Und wer i

Wenn alles gut geht..!?

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Hochzeitsgesellschaften sind ja eher die Ausnahme im Taxigewerbe. Jedenfalls sind mir in den 2 Jahrzehnten meines Schaffens noch keine Paare ins Auto gestiegen. Das änderte sich auch heute nicht. Jedenfalls nicht das mit den "Paaren". Es war 11.15 Uhr, eine Abholung im Ort. Da der Fahrgast um 11.20 Uhr, zur bestellten Zeit, noch nicht erschienen war, wurde ich etwas muffig. Gerade hatte ich 2 Touren hinter mir, bei denen ich mir nasse und kalte Füsse geholt hatte, weil man als Zahlgast lieber im Warmen saß und wartete, anstatt sich schon mal draussen bereit zu stellen. Irgendwie menschlich, aber für mich eben ärgerlich. Da - um 11.23 Uhr bewegte sich etwas. Eine Frau mittleren Alters, dezent gut gekleidet, verließ das Mietshaus und stieg ein. "..Zum Rathaus bitte!" "..Rathaus, o.k., kommt auch nicht häufig vor." Ich glaube ich hatte in den letzten 9 Jahren, in denen ich in Reinbek fahre, keine Tour zum oder vom Rathaus. "..Mir auch nicht. Hoffen

Zu Gast bei Loriot?

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Gestern Abend war´s mal wieder soweit, ich durfte eine (Samstag-)Nachtschicht fahren. Irgendwie freute ich mich auf die Schicht und es lief auch sehr gut. Die Nachfrage nach Taxen war meist höher als das Angebot. Was sich auch in der Anzahl der Touren (21) in 10 Stunden niederschlug. Ein reiches Angebot an Charakteren, Stimmungen und Erwartungen. Bei einer Tour in den späteren Abendstunden war ich mir allerdings nicht so sicher, ob nicht irgendwo Loriot mit seinem Kamerateam hinter einem Busch steckte...?! Es begann am Taxistand, wo die aus der Innenstadt kommende S-Bahn wieder haufenweise Menschen ausspuckte. Während ich noch - vorne stehend - damit beschäftigt war, 4 junge Männer davon abzuhalten, bei mir einzusteigen (der Kollege neben mir war nämlich der Erste), tauchte in meinem Augenwinkel ein älteres Paar auf, das heftig gestekuliertend etwa 10 m vor meinem Wagen stehen blieb. Was wollten die denn? Ach, ja, sie wollten ein Taxi. Wie dumm von mir. Und das Winken sollte wohl bedeu

Oldie´s on the road

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Das Winterwetter hat im Taxigewerbe einen besonderen Effekt: das Durchschnittsalter der Fahrgäste steigt! Und zwar mächtig. Am Mittwoch kam, wie alle wissen, viel Schnee nach Deutschland. Nun gut, der Begriff "viel" ist ja relativ. Die Skandinavier würden über 10 - 12 cm Neuschnee, wie hier in Norddeutschland, eher milde lächeln. Bei uns beherrscht diese geringe Menge schon die Schlagzeilen der Zeitungen und die Sendezeiten der Nachrichten. Schon am Mittwoch Vormittag, es lag eine zarte Puderzucker-Schicht auf den Wegen, stieg die Anzahl der Senioren in unseren Fahrzeugen. Zum Einkaufen hier, zum Arzt dort und zum Schluß noch zur Senioren-Weihnachtsfeier. Das war allerdings erst am Donnerstag. Als der Schnee schon die Straßen und Wege "..meterhoch.." bedeckte. Zwei alte Damen nannten mir als Fahrtziel eine offenbar kirchliche Einrichtung, die ich überhaupt nicht kannte. Da sie aber Straße und Hausnummer wussten, stellte das dann natürlich kein Problem dar. Während i

Promi-Tour & Kuchen

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Für Menschen, die gerne mal Prominente "live" und im Alltag sehen, ist Reinbek ein gutes Pflaster. Unter anderen wohnen hier im Umkreis Moritz Bleibtreu oder aber auch Jörg Pilawa mit seiner Familie. Auf Letzteren bin ich heute getroffen. Nachdem ich ganz in der Früh bereits aus dem äußersten Nordwesten Hamburgs einen der schon erwähnten Japaner zu seiner jährlichen Untersuchung nach HH-Bergedorf ins Krankenhaus kutschiert hatte (und dafür im morgendlichen Berufsverkehr 90 Minuten brauchte!!), erschien es mir nicht unbedingt als Bestrafung, einen der bekanntesten Fernseh-Promis in meinem Auto befördern zu dürfen. Pilawa kam locker aus seinem Haus, lief zurück, um sein Handy nachzuholen und los ging´s zum Flughafen. Nachdem ich ihn ein paar Minuten mit seinem Handy spielen ließ, wagte ich einen Versuch, ein Gespräch zu beginnen. Da ich keine Autogramme sammle, fragte ich ihn - betont neutral - ob er zur Aufzeichnung seiner neuen Show flöge (fliege?). "..Ja, nach Köln. L

Sonne, Frost & Schnee

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Das war wieder einer dieser Tage, bei denen ich mich gefragt habe, warum ich so lange mein (Arbeits-)Leben im Büro verbracht habe?! Zuerst lief der Tag, trotz Schnee und Kälte, ganz normal. Kurze und längere Fahrten, gesprächige und schweigsame Kunden, mal mehr, mal weniger Trinkgeld. Gegen 12.30 Uhr schickte meine Zentrale mich zum Krankenhaus, um dort einen Herrn abzuholen. Es ginge nach Bornhöved. Wie? Bornhöved! Ich hatte den Namen schon mal gelesen, auf irgendeinem Autobahnschild. Aber wo? Meine Befürchtungen gingen in Richtung Flensburg oder Heide, was u.U.  mit einer Fahrt quer durch Hamburg verbunden gewesen wäre. Aber es stellte sich heraus, daß Bornhöved gut 30 km vor Kiel, direkt an der A21 liegt. Meine Laune besserte sich schlagartig. Das war einerseits ein guter Umsatz und andererseits eine schnelle Tour. Mit 95% Autobahnanteil. Yes!!! Schnelle Fahrt, schnelles Geld, schnell zurück. Der Fahrgast war ein älterer Herr und wir unterhielten uns in den 50 Minuten Fahrt über Got

Highlights

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Wie schon öfters erwähnt, gibt es auch in meinem abwechslungsreichen Berufsleben Tage, die so monoton verlaufen, wie das Wetter im November. Aber wenn man nicht mehr damit rechnet, begegnet man wieder Menschen, die einen entweder zum Schmunzeln oder zum Nachdenken bringen. So wie in der vergangenen Woche. Der Montag verlief so "na ja", ohne Besonderes. Am Dienstag Mittag brachte mich dann ein zuerst 08/15 - Auftrag wieder in die Spur. Das Krankenhaus Reinbek bestellt ein Taxi für einen Patienten, der entlassen werden soll. Ich fuhr hin, suchte und fand seine Station und stieß erst einmal auf eine kleine, hübsche, aber ziemlich schnippische und genervte Krankenschwester, die ihren Patienten - meinen Fahrgast - wohl los werden wollte. Ein recht ungepflegt und ziemlich "ungebildet" wirkender Mann Mitte 30 (korrekt würde man heute sagen: "..aus bildungsfernen Schichten.." ).Sie hievte ihn in seinen Rollstuhl und herrschte mich (!) an: "..Könnten Sie vie

Toxikologie

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Zu den zwar nicht sonderlich beliebten, aber eben unvermeidlichen Touren in unserem Gewerbe zählen sog. "Materialfahrten", d.h. es werden keinen Menschen, sondern eben nur Material (Blut, Dokomente, Geräte, usw.) befördert. Meistens sind es Arztpraxen oder Krankenhäuser, die solche Touren in Auftrag geben. Ein Stammkunde unserer Firma ist u.a. das Krankenhaus Reinbek, und einer der Stamm"empfänger" die Uni-Klinik Eppendorf, kurz UKE genannt, mitten in der Stadt auf einem riesigen Gelände gelegen. Heute Morgen erwischte es mich mal wieder, aber da mein Vormittag schon recht arbeits- und ertragreich gewesen war, nahm ich´s gelassen. Noch. Denn das Chaos begann schon bei der Materialabholung im KH Reinbek, Intensivstation. Ein Pfleger öffnete und ließ mich rein. "..Da vorne auf´m Tresen liegt´s, glaube ich.." Sehr genaue Angabe, muß ich schon sagen. Da es aber nur einen Tresen gab (ohne Barkeeper, versteht sich), musste ich nicht lange suchen. Als ich den d

Berufskrankheit?

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Ich glaube, ich bin krank. Nein, nicht im Sinne von Erkältung oder ähnlichem. Berufskrank, meine ich. Denn eigentlich sollte ich mir heute einen absolut faulen Tag machen. Eigentlich. Denn ich habe frei. Herrlich, wenn andere zur Arbeit fahren, das Dorf tagsüber vollkommen ruhig ist - und ich darf Zuhause bleiben. Also, was tue ich? Natürlich mache ich Kaffee, Brote und schalte mein Notebook ein. Erst mal sehen, was die Kollegen in ihren Blogs neues geschrieben haben. Abschalten fällt mir offenbar schwer. Und nun? Mir kommt eine tolle Idee: ich könnte mal wieder mein Auto putzen. Von innen. Kurz darauf stehe ich mit Lappen und Staubsauger bei frostigen Temperaturen vor meinem Wagen. So wie ich es jeden Tag tue, wenn ich mein Taxi pflege. Fällt mir eigentlich nichts Sinnvolleres ein? Vielleicht ist es ja eine Berufskrankheit? Jedenfalls steht heute Nachmittag Laub kehren im Garten auf dem Programm...--)).
Taxifahrer in Jerusalem

Einmal Nordsee und zurück

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Zuerst begann dieser Montag, wie es die meisten Montage seit 4 Monaten tun: mit einem Fahrgast, der es wichtig und eilig hatte, zum Flughafen zu kommen. Der heutige war irgendwie witzig. Er hatte für 6.45 Uhr bestellt, ich war - natürlich - um 6.40 Uhr vor Ort. Unsere Zentrale ist da immer sehr pünktlich bei der Disposition. Da ich den Wagen gerade erst übernommen hatte und dieser noch recht kalt war, ließ ich den Motor vor dem Haus laufen. Nirgendwo steht, daß ich mir eine Erkältung holen MUSS. Es wurde 6.45 Uhr, er kam nicht heraus. Um 6.47 Uhr stieg ich aus und klingelte. Seine Frau - ich nehme mal an, daß sie´s war - winkte hektisch, ja, ja, er würde gleich kommen. Vier Minuten später war´s dann auch soweit. Kaum eingestiegen, lautete seine erste Frage: "..Haben Sie den Motor die ganze Zeit laufen lassen..?" Der hat Sorgen! "Ja, natürlich. Ansonsten wäre es hier zu kalt geworden.." "Hmm, es wäre sicher im Sinne der Nachbarn gewesen, wenn sie ihn aus g

Ende der Fahnenstange!

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Die Schicht eines Taxifahrers dauert bekanntermaßen ja länger als die eines, sagen wir, "Büromenschen". Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, für 10 Stunden am Steuer zu sitzen. Pausen gibt´s nur, wenn ich sie mir nehme. Auch 11 Stunden kamen schon vor, danach hatte ich das Gefühl, nur noch aus dem Auto kippen, aber nicht selbst steigen zu können. Heute Abend war aber endgültig das Ende der Fahnenstange erreicht, als ich nach 11 Stunden und 50 Minuten (natürlich MIT Pause) die Tür zur Zentrale öffnete und mich über meine Abrechnung beugte. Es schon interessant: nach 10 Stunden ist man müde, nach 11 Stunden einfach nur noch kaputt - und nach 12 Stunden? Da kommt nun das körpereigene Adrenalin zum Einsatz! Ich hatte das Gefühl, ein wenig neben mir zu stehen. Das hielt sich noch bis zu Hause, wo aber dann ein Dithmarscher Dunkel dem Spuk ein Ende machte und mich wieder auf den Boden holte. Lecker! Wie kam´s? So gegen 14.45 Uhr spielte ich bereits mit dem Gedanken, nach der näc

Zurück zum Basisprogramm

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Einige Stammkunden sind lern-resistent. Der Meinung bin ich inzwischen und stütze mich auf meine jüngste Erfahrung mit einem "netten" Doktor der Juristerei und den anschließenden Gesprächen mit den Kollegen. Dienstagmorgen, 6.00 Uhr. Die Funk-Kollegin gibt mir noch im Büro die erste Tour: Dr. P. aus Reinbek möchte um 6.30 Uhr zum Hauptbahnhof. Zum Festpreis, also ohne Uhr. Prima, dann habe ich doch glatt noch Zeit, mir den üblichen Morgenkaffee zu holen und mein Frühstück zu "geniessen". Ich bekomme noch ein paar Tipps mit auf den Weg: Pünktlich sein (bin ich immer!) Ruhig fahren (tue ich sowieso) Radio und Funk ausmachen (ach nöö.., nun hört das Verständnis auf..) Es ist 6.20 Uhr als ich vor Dr. P.`s Haus eintreffe. Pünktlich, 10 Minuten später, kommt er heraus und setzt sich nach hinten. Kurz darauf quäkt es von dort: "..Haben Sie kein anderes Licht als diese Funzel..?" Klar, ein Fackel könnte ich noch anbieten...!? "Nein, leider ist das b

Mettwurst

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Also so langsam werde ich ja neugierig... Schon zum dritten Mal innerhalb eines überschaubaren Zeitraums erlebe ich Menschen, die ganz begeistert über ihre Darmspiegelung sprechen! Ja, wirklich! Heute war es sogar ein Ehepaar, gut Mitte 60, die fröhlich lächelnd vor dem Reinbeker Krankenhaus auch mich warteten. "Hallohooo..." Sind die high? dachte ich so für mich. "Sind Sie für uns da..?" Dumme Frage, da ich das einzige Taxi und sie die einzigen potentiellen Fahrgäste weit und breit waren. "Klar, steigen Sie ein! Wo darf´s denn hin gehen?" "Nach Hause! (Diese Info liebe ich..) Das ist in H...t." Bekannt. Wir fahren los. "Aachh... Also ich sag´ Ihnen, die machen da im Krankenhaus eine so super Darmspiegelung...!" Schwärmen für Spiegeleier hätte ich noch verstanden, aber Darmspiegelung? "Wirklich? Was ist daran so gut?!" gebe ich interessiert zurück. "Na alles." (ah ja..!) "Man legt sich hin, schläft

Danke!

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Ich möchte mich an dieser Stelle bei den gut 2.000 Besuchern und Lesern meines Blogs während der letzten 3 Monate bedanken!!! Es motiviert sehr zu sehen, daß das was man erlebt und schreibt, Interesse bei anderen findet. Vielleicht tragen mein Blog und die der vielen anderen Taxikollegen zu einem noch besseren "öffentlichen" Bild des Berufsstandes bei?! Wäre schön. Ich denke, die allermeisten von uns, die ihren täglichen Arbeitsalltag via Blog veröffentlichen, üben diesen Beruf gerne aus. Und anhand der Geschichten und Berichte kann man auch ganz leicht sehen, warum das so ist.

Fast schon zu ruhig!?

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Eine solche, fast schon ereignislose Samstagnacht hatte ich schon lange nicht mehr erlebt. Und trotzdem - es hat wieder Spaß gemacht. Schließlich muß man ja auch mal die Arbeitstage geniessen, an denen es keinen "Auschlag" nach oben oder unten gibt. Vielleicht lag´s auch an mir? Ich hatte in der Nacht zuvor hervorragend und lange geschlafen. Am Nachmittag vor der Schicht gönnte ich mir noch ein kleines Mittagsschläfchen, denn das Wetter war auch entsprechend - November eben. Ganz entspannt begann ich die Schicht gegen 18.00 Uhr und meine Fahrgäste waren durch die Bank nett, freundlich und später nur sehr wenig angetrunken. Allerdings ging die weiteste Fahrt auch nur ins Hamburger Gemüsegebiet "Vierlanden", bzw. holte ich von dort eine Familie von einer Feier ab. Dem Erfinder des Navi´s sei Dank! Diese Gegend ist mir ein Rätsel und wird es wohl auch immer bleiben. Das finanzielle Highlight war ein Fahrgast, der von der Kneipe nach Hause mir ein Trinkgeld gab, das ca.

Fahrt ins Blaue?!

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Wie unterschiedlich Tag- und Nachtschichten sind, wurde mir in der vergangenen Nacht wieder deutlich. Obwohl ich inzwischen am liebsten tagsüber fahre, so sind die Nächte doch das "Salz in der Suppe". Tagsüber fährt man zumeist brave Omi´s, eilige Geschäftsleute, entlassene Krankenhauspatienten, usw. oder ärgert sich über Ordnungswidrigkeits-Vermeider (siehe vorherigen Artikel + Kommentar). Nachts begegnet man dann den "Creatures of the night"..--)). Natürlich. Wann auch sonst? Gestern Abend, 21.20 Uhr. Bestellung auf den Parkplatz eines großen Supermarktes. Obwohl ich schnell vor Ort war, hatte ich zuerst den Eindruck, ein Konkurrent hätte mir den Fahrgast vor der Nase weggeschnappt. Niemand da. Eine Nachfrage bei der Zentrale wegen der Adresse ergab, daß die Dame sich gerade auf den Weg nach unten machte. Auch gut. Dann kam sie. Schlanke Typ, jenseits der 60 und mit einem etwas holprigen Gang mit eingelegtem Ausfallschritt... Ausfall war dann auch der richtige Beg

Typisch deutsch

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Gleich mal vorweg: wenn ich nachfolgend mich über typische deutsche Eigenheiten im Straßenverkehr auslasse, so kann ich mein eigenes "deutsch sein" natürlich nicht verleugnen (Pünktlichkeit, ordentlich & zuverlässig). Schließlich liegen meine Wurzeln nicht weit verstreut - Sachsen, Mecklenburg, Niederrhein und - Holland! Letzteres hat wohl zu einer kleinen Einschränkung geführt..--)). Ich mag die Holländer nämlich wegen ihrer Lockerheit sehr gerne. Im Berufsleben erfahre ich sie jedoch immer wieder - typische deutsche Eigenheiten anderer Verkehrsteilnehmer. Und damit meine ich nicht nur die Autofahrer. Nehmen wir beispielsweise mal die "Rechts-vor-Links-Regelung". Die gibt es, meines Wissens, nirgendwo sonst auf der mir bekannten Welt. Für viele deutsche Autofahrer ist sie DIE Möglichkeit, ihr RECHT durchzusetzen, bzw. einzufordern. Man stelle sich mal an einem normalen Werktag an eine Kreuzung mit "Rechts-vor-Links". Da fahren zu einen die "nicht

Jeder Tag ein Tag zuviel?!

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Es ist November. Das Wetter trüb und grau. So war´s heute den ganzen Tag. Mir macht das nichts aus. Ich bin unterwegs, lerne stündlich neue Menschen kennen, geniesse die bunte Pracht der Bäume und fühle mich wohl dabei. Wenige Dinge gibt es, die mir die gute Stimmung verderben können. Und ich bin auch nicht dafür bekannt, nah am Wasser gebaut zu haben. Manchmal aber wird man einfach hinunter gezogen. Wir haben einen Stammkundin, gut über 80 Winter alt, die im Betreuten Wohnen lebt. Sie lässt sich öfters vom Einkaufen abholen, da die Taschen dann doch etwas schwer sind, um sie den kleinen Berg hinauf zu tragen. Heute stieg sie wieder mal bei mir ein und fing sofort an, vom trüben November zu reden. Und wie es ist, wenn man niemanden hat, man alleine ist und - wie sie - bald wohl in Krankenhaus muß. Dort gäbe es dann auch niemanden, der sich um sie kümmert. Keiner würde sie besuchen, die Familie hätte sich auseinander gelebt. Und das alles erzählte sie mir mit einer schon recht weinerlic

Omi´s und Ü30-Party

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Was haben Omi´s und Ü-30 Party´s miteinander zu tun? Eher weniger. Die Omi´s sind in der Regel zwar auch über 30, haben aber mit den entsprechenden Party eher nichts am Hut. Aber 2 Omi´s verhielfen mir am vergangenen Samstag zu einem angenehmen Abend. An den besagten Abenden, an denen die Generation 30 + im 4-Wochen-Turnus zur Schmuse-, Knutsch-, Frust- und Sonstwas-Abend geht, teilt sich unsere Kollegenschaft eigentlich unabgesprochen in 2 Gruppen. Die einen lungern ab Mitternacht - und früher - bereits vor dem "Forum" (dem Veranstaltungsort) mit ihren Droschken herum. Die anderen - und zu denen gehöre ich - stauben den Rest des Samstags-Geschäfts ab. Das ist aus meiner Sicht wesentlich angenehmer. Die Fahrgäste sind meist nüchtern und ausgeglichen. So kam ich dann gegen Mitternacht auch zu meiner ersten "Oma-Tour". Kein Scherz. Im gut 10 km entfernten Dassendorf stieg gegen Mitternacht eine alte Dame ein und wollte, gesponsert von ihren Kindern, ins heimische Hamb

Trinkgeld

Das Thema "Trinkgeld" sollte in Blogs keinen allzu großen Raum einnehmen. Und über konkrete Summen spricht man sowieso nicht. Das ist klar. Aber meistens werden Trinkgelder in einem eher negativen Zusammenhang erwähnt ("zu wenig", "gar nichts..", usw.). Ich aber habe heute auch mal etwas Positives dazu erlebt. Eigentlich fing der Tag gar nicht so positiv an. Zuerst war "mein" Auto nicht da, so bekam ich einen Ersatzwagen. Nachfühlen können das wohl nur Taxifahrer, nicht aber die Fahrgäste. Man hat ein schönes Auto, auf das man sich morgens freut und dann muß man den "Kübel" nehmen, den der Kollege sonst immer schrubbt.. Den wollte man eigentlich nie fahren. Aber so kommt´s manchmal. Einen Stromanschluß für´s Handy hatte die Mühle nicht und auch kein firmeneigenes Navi. Meines ist im Handy integriert, aber ohne Dauerstrom wäre der Akku nach der 2. Fahrt (mit Navi) schon leer. Und das kann durchaus mal vorkommen. So musste ich kurzerhand

Meet and greet

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Im Büroleben lernt man unzählige meist unsinnige Begriffe kennen. Diese gelten als "schick" oder "trendy" und "..man verwendet sie eben..". Als bekennder Anti-Anglizist habe ich diese immer abgelehnt und - wenn möglich - auch nicht verwendet. Warum soll ich ein Wort aus einer fremden Sprache benutzen, wenn es eines in meiner eigenen gibt?? Durch meinen Wechsel in´s Taxi-Leben hat sich dieses Problem erledigt. Hier wird nicht Englisch, sondern Klartext geredet. Aber heute fiel mir beim besten Willen kein besserer Begriff ein, als oben genannter. Eine Gruppe aus 10 Senioren hatte 2 Taxen bestellt. Bekannt war nur, von wo nach wo es gehen sollte. Auch ohne ein Mathe-Genie zu sein, kann man sich ausrechnen, daß wir hierfür 3 Wagen benötigt hätten - oder aber einen "Bus" (wie wir den 8-Sitzer VW Vito nennen) und eine Limousine. Somit wurden ein Kollege und ich nach Glinde geschickt. Dort trafen wir vor dem frisch bezogenen neuen Seniorenheim die Grupp

Eine Familie - zwei Wohnungen

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Immer Freitags. Das Wetter ist mies, der Verkehr viel und ich würde gerne eine Stunde früher gehen. Könnte klappen. Wenn da nicht dieser "Abholer" am Flughafen um 13.45 Uhr noch wäre... Kein Thema, das schaffe ich locker. Ankunt 13.45 Uhr, Koffer 14.10 Uhr, Ankunft in Reinbek 14.50 Uhr - Feierabend um 15.00 Uhr. So die Theorie. In der Praxis sah das natürlich anders aus. Zudem machte ich Bekanntschaft mit "Murphy´s Gesetz". Demnach geht alles schief, was nur schief gehen kann. Ankunft 13.45 Uhr war noch o.k.. Dann aber versagte die Fluggastbrücke und man brauchte 10 Minuten, um die Fluggäste ex Dubai über Treppen und mittels Bussen zum Terminal zu bringen. Die Koffer waren natürlich die letzten, die auf dem Band lagen. Alles klar. Der Familienvater griff zum Telefon und informierte uns. Ich brachte meinen "Vito" (heute mal mit dem 9-Sitzer-Bus unterwegs) auf Touren und war 3 Minuten später am Terminal. Papa, Mama und eine Tochter waren schon da. Aber wo wa

Naphthalin

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Warum riechen ältere Menschen oft immer noch nach Naphthalin (= Mottenkugeln)? Ich meine, dieser Geruch schreckt doch nicht nur Motten ab, sondern bewirkt doch auch im menschlichen Umfeld, daß man sich fern hält, oder? Leider ist das im Taxi - und noch während der Fahrt - eher schwierig und es empfielt sich, die Belästigung auszuhalten, bis man am Ziel die Fenster aufreissen kann. Das ältere Paar jedenfalls, das gestern zu mir ins Auto stieg, muß wohl einen 100er-Pack davon in seinen Schränken verteilt haben. Zuerst war ja nicht zu riechen. Begrüssung, Koffer einladen (hatten sie Kohlen dabei?), Tür aufhalten und schließen. Los fahren. Richtung Flughafen. Sie hinten er vorne, klassische Aufteilung eben. Wir klönten über´s Wetter, über den (Straßen-)Verkehr, über die baulichen Veränderung der letzten 40 Jahre (da konnte ich richtig mitreden..--)), usw. Sie sagte erst mal nichts, nur er redete. Langsam stieg mir dieser Motten-Geruch bereits in die Nase. Widerlich. Aber die Fahrt entwicke

Fünf, vier, drei...

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Wenn es einen Namen gibt, der in Reinbek und Umgebung, aber auch in Hamburg, omnipräsent ist, dann der der Familie "Bismarck". Der erste Reichskanzler des 2. Deutschen Reiches ist in Friedrichsruh, ca. 5 km von Reinbek entfernt mitten im Sachsenwald, beigesetzt. Seine Erben und Nachfahren leben noch heute in dieser Region und man kommt nicht an ihnen vorbei: "Bismarck-Apotheke", "Bismarck-Statue", "Bismarck-Mineralwasser" und natürlich der Sitz der Familie, das Gut Schönau im Ortsteil Ohe. Aber die Familie lebt nicht nur auf dem Gut, sondern auch in angrenzenden Ortschaften. Und das nicht eben in sozialhilfe-verdächtigen Häusern. Meine Erlebnis mit Sprösslingen der Bismarcks, schätzungsweise des Kanzlers Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel, waren vor einigen Jahren eher zwiespältig. Den Jüngsten war damals offenbar der Name zu Kopfe gestiegen und so verhielten sie sich auch, wenn sie - mal wieder - vom Eis essen per Taxi nach Hause gefahren werden wollten. Und war

Lippenleser - nicht erforderlich!

Jeder hat seine Weise, wie er am liebsten wach wird. Der eine mit dem Radiowecker, der andere mit dem Vorschlaghammer. Mich persönlich nervt Radio in der Früh. Eigentlich war ich heute Morgen sicher, ich SEI schon wach. Aber mein Freund, Herr V. aus B., weckte mich dann RICHTIG. Wie kam´s? Herr V. wollte um 6.45 Uhr abgeholt werden. Da ich früh dran war, schnell noch runter ins Dorf und ein kleines Frühstück beim Bäcker geholt. Das wollte ich geniessen, während ich vor V.´s Haus wartet. Der erste Bissen wurde gerade von meinen Zähnen zerlegt, als er schon zur Tür raus kam...--((. Demnächst stelle ich mich 30 Minuten früher dort hin. Vielleicht kann ich DANN zu Ende essen? Er stieg ein, grüsste artig und - schwieg. Auch gut. Mich mit diesem Berufsnörgler zu unterhalten, danach war mir auch noch nicht. Vor uns lag ein Zebrastreifen und ein Radfahrer näherte sich von rechts. Wir sahen uns kurz an, ich winkte gönnerhaft und er fuhr weiter. "..JA, MUSS DENN DER NICHT ABSTEIGEN..???&quo