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Es werden Posts vom August, 2010 angezeigt.

Sonntagsarbeit

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Eigentlich arbeite ich gerne am Sonntag. Das habe ich auch früher, in meinem "Flughafen-Leben", schon getan. Klar, als ich heute Morgen um 4.40 Uhr den Wecker zum Schweigen brachte, hätte ich diese Behauptung noch nicht aufgestellt, aber wenn ich dann mal wach und unterwegs bin, geniesse ich es. Schon zu sehen, wer morgens so früh morgens bereits unterwegs ist (Hundebesitzer, Jogger (!), Kneipen-Heimkehrer, usw.), ist interessant. Die zuletzt genannten machen mir aber manchmal auf der Straße Sorge.... Heute war ich besonders früh in der Zentrale, da unsere junge Kollegin gestern Abend mir am Telefon von einer frühen Flughafentour um 6.00 Uhr erzählte. Klar, diese Fahrt sollten die Nachtschichtfahrer nicht mehr übernehmen. Also war ich um 5.45 Uhr - gut gelaunt, rasiert und frisch duftend - im Büro. Dort wusste die Schicht habende Kollegen nichts davon. Sie blätterte hektisch in den Unterlagen, stellte aber fest, oben erwähnte Tour erst am Montagmorgen und nicht heute statt f

Schiieetwetter!!!

Es gibt Tage, die möchte man am liebsten zurück geben. Alles begann damit, daß mein “Dienstwagen” mich heute Morgen erst gar nicht zur Tür ´rein lassen wollte. Ich hatte offenbar Vorgestern das Licht angelassen. Die Batterie – total leer. Also, Startergerät geholt und angelassen. Da es die ganze Zeit wie aus Eimern regnete, war ich schon naß, bevor ich saß. Für die nächsten 2,5 Stunden konnte ich vor mich hin trocknen. Es tat sich nämlich nichts. Rein gar nichts. Die Tageszeitung hatte ich aus gelesen, die Nachrichten im Radio kannte ich bereits rückwärts. Mein Finger schwebte buchstäblich schon über dem Handy, damit ich die Zentrale anrufen und mitteilen konnte, daß ich aufgebe und nach Hause fahre, da erreichte mich ihr Ruf... Der Ruf der Zentrale über Funk. Eine Fahrt in die Innenstadt. Nun, damit konnte ich leben. Aber dann wollte ich Schluß machen. Dazu kam´s aber nicht. Kaum zurück, brodelte das (Taxi-)Leben im Osten Hamburgs. Arztfahrt hier, Einkaufsfahrt dort. Und wieder ein S

Nette Geste

An dieser Stelle sei auch mal mein derzeitiger Chef lobend erwähnt... Seit gestern ist mein privates Auto zur Inspektion in der Werkstatt und wird dort auch noch bis morgen Abend bleiben. Nun stellte sich die Frage: wie komme ich am Mittwoch zur Schicht? Ein Blick in den sparsamen Fahrplan der hiesigen Busse (2 Linien, 4 Fahrten den ganzen Tag über..) ließ mich schaudern. Um 6.45 Uhr mit dem Schulbus nach Trittau? Dann weiter Richtung Hamburg? Brrr... Das zweifelhafte Vergnügen hatte ich vor 3 Jahren mal, als mein altes Auto schon verkauft und der neue noch nicht geliefert war. Damals bekam ich vom Busfahrer nur einen mitleidigen Blick, als ich zwischen annhährernd 50 Schulkindern saß. Aus dieser Not geboren, rief ich meinen Chef an und bat ihn, bereits heute Abend mein morgiges Auto holen und zu mir nach Hause nehmen zu dürfen. Da meine Frau heute nach Hamburg muß, bietet es ich an, daß sie mich bei der Zentrale absetzt und ich den Wagen übernehme. Mein Vorschlag stieß auf ein offene

Lahmer Sonntag

Es war wie so oft: am frühen Nachmittag fragte ich telefonisch in der Zentrale nach, wann ich denn zur Schicht erscheinen sollte. "Jaa.., am liebsten wäre mir, du kämst gleich..!". Fehlanzeige. Wir kamen gerade erst mit den Hunden zurück und hatten noch kurzfristigen Besuch. Eigentlich wollte ich später anfangen, als den üblichen Zeitpunkt um 16 Uhr. Wir einigten uns auf "spätestens 16 Uhr", was hieß, ich war auf den Punkt da und holte meinen Schlüssel. Manchmal frage ich mich selbst, wie ich das mache..--)). An den ersten Fahrgast hatte ich noch unschöne Erinnerungen. Er war, bzw. ist Trinker, natürlich auch erwerbslos, lebt bei seiner Mutter im Haus und giesst sich regelmäßig am Wochenende derart die Birne zu, daß es schon zu so manchen "Ausfällen" seinerseits gekommen war. So wie vor gut 1,5 Jahren im Winter. Es lag Schnee, es war kalt und unser Kandidat hat - kaum 1 km von seinem Zuhause entfernt - ordentlich einen gehoben. Als ich ihn abholte, versch

Gewitter und Geschäfte

Endlich wieder meine so geschätzte Spätschicht. Beginn 16.00 Uhr, Ende 1.00, wenn die letzte Bahn den Vorortbahnhof erreichte und mit ihr die letzten, potentiellen “Laufkunden”. Es war ein angenehmer Nachmittag, mit Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad (lt. Thermometer). Die Stadt war gerade von den “Cyclassics”, dem jährlichen Hamburger Radrennen, befreit, als ich auch schon meine erste Tour zum Flughafen unternahm. Netter Fahrgast, Smalltalk, Business as usual. Zurück am Stand konnte ich mich erst mal bei offenen Fenster meinen “Lübecker Nachrichten” widmen —)). Gegen 20.15 Uhr schickte mich die Zentrale zu einer Abholadresse Richtung Trittau. Dort angekommen, hatte ich noch gut 15 Minuten Zeit. Die Adresse liegt idyllisch mitten im Wald (ein Pflegeheim) und ich parkte das Auto unter einer riesigen Eiche. Aussteigen, Abendessen auspacken und die Luft geniessen. Währenddessen fiel mir das merkwürdige Licht auf, das ich zwar auf der Fahrt schon bemerkt, aber der Tönung der Scheiben zug

Warum klingeln Sie nicht?

Freitag Vormittag. Der heutige Morgen ist mit dem gestrigen nicht zu vergleichen. Aufstehen 5.30 Uhr, Dusche, Kaffee, Müsli – topfit! Gut gelaunt hole ich um 7.00 Uhr die Autoschlüssel meines Lieblingsautos in der Zentrale. Mein Chef (was macht er so früh hier?) witzelt, ich sei wohl Beamter. Richtige Taxifahrer würden früher kommen. Scherzkeks. Dabei war er es, der mich für diese Zeit bestellt hatte..—)) Am Taxistand angekommen, war ich nicht alleine. Eigentlich waren alle da. Keiner fuhr. Da hätte ich ja noch eine Stunde schlafen können. Wir machten das Beste daraus, holten Kaffee, packten Brote aus und klönten über die vergangenen Tage und unsere Erlebnisse. Es war gemütlich. Die Sonne schien schon und der Kaffee war heiß und kräftig. So was gab´s früher im Büro nicht. Die Stimmung und die Sonne meine ich. Kaffee gab´s natürlich. Vorbestellung für 10.45 Uhr zu einer alten Dame mit Gehwagen. Sie möchte einen Touran haben, da sie ihren Chopper nicht zusammen klappen will. Und in den

Zurück auf der Straße

Nach ein paar Tagen “Abwesenheit” vom Taxi-Geschehen, bin ich seit gestern wieder unterwegs in der “Szene”. Allerdings war der Start mühsam. Um 5.00 Uhr aufgestanden, um 6.30 Uhr im Auto gesessen. Ein Kaffee, ein Schoko-Müsli, alles andere im Laufe des Morgens. Dachte ich. Aber erst mal sollte ich eine Tour zum Flughafen fahren. Eltern mit einer Tochter wollten in die Ferien. Alle 3 quetschten sich hinten auf die Bank. “Wir kuscheln uns zusammen..” hieß es. Na ja, wer´s mag?! Die Räder rollten gerade, da rief Mama in die Runde “Uhrenvergleich..!” Hä? Papa meinte nur sparsam, er hätte gar keine Uhr dabei. Auch gut. Ich dachte, sie wüssten, für welche Uhrzeit sie das Taxi bestellt hatten? Die erste Kurve, ein Bus kam uns entgegen. “Ah, es ist 7 Uhr, der Bus kommt..” So, so. Sie kannte offenbar den Fahrplan auswendig und zweifelsohne war sie hypernervös. Sei ´s drum. Nach weiteren 50 Meter: “Haben wir das Fenster oben geschlossen..?” – “Ja…!” kam´s zurück von der Seite. “..Und das Auto.

Neuer Freund!?

Freitag Abend, 20.30 Uhr. In der Zentrale geht eine Bestellung für eine Überführungsfahrt ein. Nichts Ungewöhnliches, nur die Zeit vielleicht. Der Kollege und ich machen uns auf den Weg und wir spekulieren schon, da es sich um einen nahe gelegenen Golfclub handelt, daß es vielleicht der dortigen Chefkoch handelt. Zu viel an der eigenen Kreation mit Rotwein probiert? Zehn Minuten später treffen wir ein und stellen fest, es ist eine Frau, die sich wohl mit ihrer Freundin verquatscht und einen oder zwei Prosecco zuviel “inhaliert” hatte..—)) Wir warten. Nichts tut sich. Die Kundin weiß Bescheid, daß wir da sind, aber sie kommt nicht. Ich hasse warten, deshalb ergreife ich die Initiative und gehe nochmals hinein. Als ich die beiden Frauen, bzw. die Kundin anspreche und darauf aufmerksam mache, daß wir nun so langsam die Uhr anstellen müssen, zischt sie mir nur ein “..Jaaaa, ich kommmmmeeee…”! entgegen. Irgendwo in meiner tiefsten, privaten Vergangenheit habe ich diesen Blick schon des öfte