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Es werden Posts vom September, 2010 angezeigt.

Zugetextet

Beinahe wäre dieser Dienstag als der unspektakulärste Arbeitstag seit 3 Monaten in meine Anekdoten eingegangen. Dialyse-Fahrten, Flughafen-Abholer, eine alte Dame zum Physiotherapeuten fahren. Das muß wohl auch mal sein. Dann ergab sich doch noch ein "Highlight", von dem ich abends bei Wein & Essen erzählen konnte. Nichts wirklich spannendes, eher ermüdendes..--(( Meine Funk-Kollegin Astrid bat mich um 14.30 Uhr, doch bitte um 15.15 Uhr noch Fahrgäste am Flughafen abzuholen. Es sei wohl aufgrund der Gepäckmenge mein "Touran" nötig. Kein Thema, dann bin ich heute eben mal länger da. Gegen 15.30 Uhr klingelte mein Handy, die Kunden waren angekommen und erwarteten mich. Schnell ´rüber zum Terminal gefahren (wir warten immer in Flughafen-Nähe, um Parkgebühren zu sparen) und genauso schnell meine Kunden erkannt. Kaum im Auto (2 Paare, eben aus Portugal kommend) begann der vorne sitzende Mann, mich in allen Details über den Urlaub zu "informieren". Ich hatte

Montag...

Heute habe ich gemerkt, daß ich schon lange nicht mehr am Montag tagsüber gefahren bin. Ist schon irgendwie anstrengender. Als ich um 6.20 Uhr die Zentrale betrat, signalisierte mir die Körperhaltung der Funkerin bereits, daß das Verhältnis Aufträge ./. Anzahl der Fahrer in einem argen Mißverhältnis standen. Der Schlüssel und der erste Auftrag flogen mir förmlich entgegen. Ich hatte noch 7 Minuten, um beim Fahrgast zu sein. Nun, im Laufe der Zeit wird man gelassener und so suchte ich erst einmal mein Auto, packte das Nötigste aus meinem Rucksack, schrieb die Uhr ab, stellte die Spiegel ein und fuhr los. Um 6.30 Uhr sollte ich beim Kunden sein, um 6.32 Uhr bremste ich vor seinem Grundstück. Passte doch, oder? Der junge Anzug-und-Krawatten-Träger war noch ganz entspannt und so zog ich ganz ruhig meine Bahn Richtung Flughafen. Im Anschluß blieb mir gerade mal Zeit, an der nächsten Tankstelle einen Guten-Morgen-Kaffee und ein Schoko-Hörnchen zu holen, da klingelte auch schon das Handy. &q

Marmor & Chrom

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Nicht jeder Tag bringt Geschichten, die es wert sind, hier veröffentlicht zu werden. So wie heute. Es war ein warmer, sonniger Frühherbst-Tag, angenehm zum arbeiten und die Fahrgäste waren alle gut gelaunt. Fertig. Deshalb möchte ich gern 2 Wochen zurück gehen, zu einem grauen, nieseligen Tag im September. Am frühen Nachmittag fuhr ich eine junge Frau von Reinbek ins St. Georg Krankenhaus nach Hamburg. Eine Routinefahrt. Allerdings hatte ich das St. Georg nach seinem Umbau und mit seinen Neubauten noch nicht gesehen. Die junge Frau lotste mich ins Gelände, sodaß wir ganz leicht das richtige Gebäude fanden. Kurz zuvor aber wurde ich daran erinnert, daß auch wir Taxler nur Menschen sind und ab und an am Tag gewisse Bedürfnisse haben. Der "Coffee-to-go" vom Vormittag wollte wieder ans Tageslicht, wurde mit signalisiert. Und zwar bald! Gut, die junge Frau stieg aus, ich erledigte meinen Schreibkram so schnell es ging und suchte nach einem Parkplatz. Als Berufsfahrer hat man schl

Projekt Hamburg

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So schnell kann´s gehen im Taxigewerbe... Nach nur 2 gefahrenen Schichten in Ratzeburg bin sich seit heute wieder in Reinbek. Wie das? Nun, nachdem dieser Blog öffenlich ist, werde ich nicht auf Details eingehen. Nur soviel: viele Steine eines Mosaiks haben sich sehr schnell zu einem Bild zusammen gesetzt und mich zu der Erkenntnis gebracht, daß meine berufliche Zukunft nicht in dieser schönen Stadt im Nordosten liegt. Wie gesagt, seit heute Morgen bin ich wieder in der alten Firma, deren Chef mich dankenswerterweise ohne Zögern wieder "aufgenommen" hat. Nun will ich im November das "Projekt Hamburg", sprich: dem Taxischein für die Hansestadt, zu Ende bringen. So, wie es ursprünglich geplant war. Auch mein zukünftiger Arbeitgeber Norbert hat mich nochmals ermutigt, den "Trip" durch die Ortskundeprüfung anzugehen. Also los!! Die beiden Arbeitstage in Ratzeburg waren nach meiner Auffassung derart ereignislos, daß es darüber nichts Erwähnenswertes zu schreib

Letzte Schicht

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Heute Abend ist es soweit - die letzte Schicht in Reinbek. Nach genau 9 Jahren (mit Unterbrechungen), werde ich mich vielleicht endgültig von diesem netten Hamburger Vorort verabschieden. Noch dazu in einer Nachtschicht. Die meisten und bemerkenswertesten Erlebnisse hatte ich in den Nachtschichten. Betrunkene, frustrierte, euphorische oder einfach nur müde Menschen, die ich zum Teil irgendwann schon mit Namen kannte, nahmen meine Fahrdienste in Anspruch. Aus diesem Grund freue ich mich auch darüber, daß in meinem zukünftigen Schichtplan im Wechsel Tag- und Nacht-Monate vorkommen. Ich möchte an dieser Stelle meinem bisherigen Chef von Taxi Reinbek für eine immer gute Zusammenarbeit, faire Behandlung und ein sehr gutes zwischenmenschliches Verhältnis danken! Wenn es mal ein Problem gab, habe ich meistens mit ihm zusammen eine Lösung gefunden. Unser gestriges konstruktives "Abschiedsgespräch" hat mir gut gefallen! Danke Richard!! Ab Montag heißt es dann: Auf zu neuen Ufern..--

Veränderungen

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Manche Dinge verändern sich im Leben rasend schnell. Und manchen Pläne werden ebenso schnell "angepasst". Nachdem es im Hamburger Vorort zwar Spaß gemacht hat zu arbeiten, aber die Anzahl der Schichten nicht mehr meinen "Bedürfnissen" entsprochen hat, bin ich kurzerhand auf die Suche nach einem alternativen Arbeitgeber gegangen. Und bin fündig geworden.   Im nur 20 Fahrminuten von mir entfernten Ratzeburg wird es nun ab kommenden Montag für mich beruflich weiter gehen. Die Inselstadt Ratzeburg, nahe der ehem. innerdeutschen Grenze und nur 20 km südlich von Lübeck gelegen, kenne ich natürlich seit Jahren recht gut. Hier nun auch zu arbeiten, wird mir besonders viel Spaß machen. Auch mein "Arbeitsgerät", eines von 4 Fahrzeugen des kleinen Unternehmens, kann sich durchaus sehen lassen. Morgen und am Freitag Abend warten jetzt meine beiden Abschieds-Touren nahe Hamburg auf mich. Ich werde mit einem weinenden und einem lachenden Auge den Ort und das Team verla

Augen zu und durch...!

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Der Beruf bringt es automatisch mit sich, daß man im Laufe der Jahre sich ein dickes Fell zulegt. Aber ab und an gibt es dann noch wieder Situationen, an denen es nicht dick genug ist. Aber der Reihe nach. Sonntag Tagschicht - eine meiner Lieblingsschichten. In der Früh wurde schon "sportliches" von mir verlangt. Eine alte Dame sollte aus dem Nachbarort zu einem Autobahnparkplatz nahe Bad Oldesloe auf der A21 gebracht werden. Abholzeitpunkt 7.45 Uhr, Abfahrt des Busses um 8.20 Uhr. Puhh. Ambitionierte Fahrtzeit für dieses Strecke. Grob geschätzt braucht man - bei Einhaltung der StVO - gut 40 Minuten. Also, rauf in den 1.Stock, Gepäck getragen, im Auto verstaut und los ging´s. Die StVO habe ich gedanklich gleich nach hinten geworfen. Hält nur auf.. . Das letzte Stück nach Tremsbüttel ist die B404 und die A21. Auf ersterer ist aufgrund der Unfallhäufigkeit Tempo 70 angesagt. Egal. Es war Sonntag, 8 Uhr morgens, mein Auto war das einzige weit und breit. Im Tiefflug den Überg

Wein, Weib, Gesang und....Leid

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Selten waren Gemütszustände in meinem Auto so breit gestreut wie heute. Es begann schon um 6.00 Uhr am Morgen, als meine Kollegin in der Zentrale - ich hatte gerade den Autoschlüssel in der Hand - mich zu einem Gut schickte, dessen Besitzer Räumlichkeiten für private Feiern vermietet. Offenbar hatte sich am Vortag ein Paar ins Glück gestürzt und die ganze Nacht gefeiert. Als ich gegen 6.15 Uhr dort eintraf, warteten schon 4 recht übernächtigte Gäste (zwischen 20 und 30 Jahre) auf mich. Alle wohnten im Hamburger Osten, also dauerte die Fahrt nicht lang. Die Sprüche, die die 4 von sich gaben, waren nicht neu. Trotzdem spielte ich mit. Man will ja kein Spaßverderber sein. Nachdem der letzte ausgestiegen war, gönnte ich mir erst mal einen Morgen-Kaffee. Den ich mir prompt zum Großteil über das frische Hemd schüttete... . Klasse. Kaum zurück, die nächste Tour. Wieder welche, die noch von der Nacht übrig waren. Zum Glück blieben sie im Ort, denn ich empfand sie als unangenehm. Vor allem die

Erkenntnisse

Eigentlich bin ich momentan "off road", d.h. ich habe ein paar freie Tage, in denen ich nach langer Zeit endlich mal wieder dazu komme, Verwandtschaft zu besuchen. So hatte ich mich am Sonntag ins Auto gesetzt und bin ins gut 450 km entfernte Rheinland gefahren. Zurück zu den "Wurzeln", sozusagen. Je älter ich werde, desto mehr merke ich, daß man seine Ursprünge nicht vergisst. Auch wenn ich hier nicht mehr leben möchte - dafür ist es in Norddeutschland einfach zu schön - so bin ich aber gerne hier für ein paar Tage. Auch das Thema "Taxi" ließ mich hier nicht los. Zum einen wird man natürlich nach einem solchen Berufswechsel, wie ich ihn vorgenommen habe, oft danach gefragt. Man stößt auf Interesse, Zustimmung und auch auf Unverständnis. Das gehört dazu. Gestern Abend saß ich mit Verwandten zusammen und wir klönten lange. Natürlich kamen wir auch auf meinen neuen Job. Es stellte sich heraus, daß mein Onkel vor Jahren ebenfalls für einige Zeit sein Geld mit