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Es werden Posts vom Januar, 2011 angezeigt.

Der kleine Spießer

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So lange ich "nur" nebenberuflich, mal am Wochenende, Taxi fuhr, schienen mir meine haupberuflich fahrenden Kollegen sehr spießig, was "ihre" Autos anging. Diverse Male wurde ich in den vergangenen Jahren zum Chef ins Büro "zitiert", weil sich ein Festfahrer beschwert hatte, sein Auto sei nicht sauber übergeben worden. Dieser Spießer, dachte ich. Macht einen Aufstand wegen ein paar Schlieren auf den Scheiben, oder weil auf einer Fußmatte noch ein paar Steinchen lagen. Oder weil der Tank nur halbvoll war. Mensch, ich war eben nicht zum Tanken gekommen...! Stell´ dich doch nicht so, dachte ich jedes Mal. Heute Morgen stellten sich MIR zum ersten Mal die Nackenhaare auf. Ich war am Freitag Nachmittag ins Wochenende gegangen und "mein" Auto wurde u.a. Samstag Nacht zur "Ü30-Party" gefahren. Sonntag am Tag auch und höchstwahrscheinlich auch Sonntag Nacht. Wie auch immer - die Liste der Unzulänglichkeiten war lang. Das linke Fahrlicht war def

Pathologie

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Mein Verhältnis zu Krankenhäusern war immer schon etwas zwiespältig. Nicht, daß ich oft dort "Gast" gewesen wäre. Nein, es ist die Atmosphäre und der Geruch in diesen Häusern, den ich nicht sonderlich mag. Aber wer tut das schon? Jedenfalls, in der vergangenen Arbeitswoche bekam ich gleich eine Art Überdosis Krankenhaus. Aber lustig war´s auch irgendwie. Es war Dienstag Mittag, als mich nahe des Flughafens der Anruf meiner Zentrale erreicht. "..Fahr doch mal bitte zur Aklepios Klinik in der Langenhorner Chaussee. Dort wartet ein Herr auf dich, den bringst du bitte nach...XY" Heute heißt sie Aklepios Klinik, noch vor ein paar Jahren war es das Klinikum Ochsenzoll, bekannt für seine Psychatrische Abteilung..--(( Der nahegelegene U-Bahnhof Kiwittsmoor hatte die höchste Selbstmordrate in Hamburg. Es gibt U-Bahnfahrer, die sich eine Zeit lang weigerten, ab November bis nach Weihnachten die Strecke zu befahren. Zu schlecht waren die Erfahrungen. Als ich dort eintraf, ma

Ein guter Wochenstart

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Wenn es eine höhere Macht für Taxifahrer gibt, so hat diese heute Morgen gegen 6.00 Uhr sicher ihr großes Ohr direkt über unserem Stand am Bahnhof hängen gehabt. Gerade spekulierten wir, wer wohl welche erste Tour bekommen wird. Es gibt ja immer Vorlieben und Abneigungen gegen bestimmte Fahrten. Mein Wunsch war es, mal wieder eine "..schöne Montagmorgen-Flughafentour.." zu bekommen. Noch vor dem richtigen Berufsverkehr hin, dann kann man nämlich 3 Vorzüge in einer Tour geniessen: Meist ruhige, schlafende oder schon arbeitende Fahrgäste Die Getränke vom Vorabend in der frisch geputzten Keramikabteilung von Villeroy & Boch im Terminal 2 wegbringen und Auf dem Rückweg den "Guten-Morgen-Kaffee" an der Shell in der Alsterkrugchaussee abholen - und hoffen, daß man ihn nach 10 Minuten schon trinken kann..--)) Kaum darüber gesprochen, schlug das freundlich gesinnte Schicksal zu: Abholung 6.40 Uhr, Herr XY möchte zum Flughafen. Yes!! Herr XY war ein mir schon bekan

Abbruch

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Die Vorstellung von einem abwechslungs- und arbeitsreichen Samstagabend war wohl eher Träumerei, als daß sie der Realität entsprach. Immerhin war "ADAC-Ball" im CCR (Congress Centrum Reinbek) und wir erwarteten reichlich Kundschaft für unsere Zunft. Nichts dergleichen. Der Abend zog sich mit kleinen Ortsfahrten dahin, wobei 4 von 6 Touren "Trinkertouren" waren, also leicht alkoholisierte Kneipengäste, die schon frühabends nach Hause wollten. Eine weitere Tour brachte doch tatsächlich Gäste zum Ball und die letzte ein Ehepaar mit Kindern von der S-Bahn nach Hause. Als dann noch um 21.30 Uhr zwei weitere Kollegen zur Nachtschicht antrabten, zog ich - nach Rücksprache mit der Zentrale - die Reißleine. Schichtende um 22.00 Uhr. Ich fahre gerne mal abends und nachts, aber die Reifen in den Bauch stehen, das wollte ich mir ersparen. Ein Dialog war jedoch erwähnenswert. Kneipe XY brauchte ein Taxi. Ich fuhr hin, riß die Tür auf, rief mein obligatorisches "Taaaxxiii.

Den Haken zu früh gesetzt

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Es begann so gemütlich... dieser Arbeitstag. Schon um 6.15 Uhr saßen wir, auf die ersten Touren (für die Frühschicht) wartend, zu viert im Taxi eines Kollegen. Zwei hatten schon Kaffee, einer gab „Giottos“ in die Runde und wir tauschten die neuesten Begebenheiten aus. Da funkte uns im wahrsten Sinne die Zentrale dazwischen. Einer nach dem anderen durfte sich wieder in seinen Wagen verziehen und – arbeiten. Mich „traf“ es mit einer Bustour (Mercedes „Vito“). Zuerst eine Dame vom angrenzenden Hamburger Stadtteil in die Nähe der Innenstadt. Nachdem sie sich fertig gewundert hat, daß ich mit so einem „..großen Wagen..“ ankam, ließ ich den Diesel gemütlich Richtung Hamburg-Downton ziehen. Natürlich war der Vito nicht für sie aktiviert worden, sondern für die Anschlußtour aus der Stadt nach Reinbek. Im „Motel One“, im Steindamm, warteten angeblich 8 Damen auf mich. Hu,hu... War da nicht im Koran etwas mit 99 Jungfr.... , ach, lassen wir das. Nachdem ich wie ein Blöder im Steindamm nach eine

Die Krümel-Omi

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Seit Samstag fahre ich nun mein neues Taxi (also, neu für mich, nicht für die Firma) und ich hatte mir vorgenommen, daß es gepflegt uns sauber sein soll. Netterweise hat mein Nachtfahrer am gestrigen Sonntag schon die Außenreinigung übernommen (war wohl nichts los?), mir blieb nur das Durchsaugen und das obligatorische Tanken. So, Auto sauber - alles gut. Da konnte es mir auch nicht die Laune verderben, daß unsere Zentrale mich gestern Nachmittag kurzfristig für heute Morgen 5.00 Uhr, statt 6.00 Uhr "einbestellte". Das klingt böse. Nein, man hat mich gebeten, früher anzufangen. Klar, mit dem neuen fahrbaren Untersatz ist es wie mit einem neuen Spielzeug: möglichst viel Zeit damit verbringen. Ich sagte natürlich zu. Aber früh anfangen bedeutet auch zwangsläufig früh aufstehen. Für mich: 4.00 Uhr! Der Wecker gab sich wirklich alle Mühe und schaffte es sogar, daß ich nur 30 Sekunden brauchte, um auf ihn drauf zu schlagen..--(( Der Körper fordert jedoch - gerade wenn man schon üb

Trinkgelder und ein menschliches Bedürfnis

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In den letzten Tagen stelle ich fest, daß das Thema "Bezahlung" und "Trinkgelder" bei meinen ebenfalls schreibenden Kollegen Sasch , Mia und Torsten hoch im Kurs steht. Deshalb habe ich auch während der vergangenen Nacht meine Fahrgäste genau beobachtet. Es war wir immer, manche geben viel, manche wenig oder beleidigen einen nahezu mit 10 Cent. Letzterer Betrag wird meist mit den Worten "..Das ist dann schon O.k. so..!" gegeben. Der Ton soll besonders großzügig klingen. Wenn ich ehrlich bin, dann möchte in diesen Fällen lieber gar kein Trinkgeld. Das hätte mehr Charakter. Einen schlechten zwar, aber immer noch besser, als den Fahrer zu beleidigen, oder? Zur Ehrenrettung unserer Fahrgäste - und hier meine ich nun explizit die, die mit unserer Firma fahren - muß ich eine, in unserem Kulturkreis hochgeschätzte, geschichtliche Person zitieren: "..Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun..!" Warum? Ich stelle nämlich fest, daß die allermeisten

Wunschkonzert?!

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Kaum hatte ich am Dienstag darüber geklagt, daß es zu ruhig ist und ich meine - beinahe - täglichen Flughafentouren vermisse - da wird man von oberster Stelle schon erhört! Es war gleich am Mittwochmorgen, gegen 7.00 Uhr, als ich nach  endlich mal wieder frühmorgens Hamburg-Fuhlsbüttel ansteuern durfte. Und nicht nur das. Meine Zentrale hatte sogar noch eine Rücktour um 8.45 Uhr für mich in "Angebot". Wow! Für mich bedeute das, ich hatte zwischen Absetzen des ersten Fahrgastes und Aufnehmen der Rücktour-Gäste genug Zeit für einen großen Pott Kaffee. So gefiel mir der Tag schon sehr. Den Pott Kaffee im Auto, platzierte ich mich nahe der Terminals und wartete bei Musik und Koffein auf die Ankömmlinge. Ich war noch keine 15 Minuten zurück in Reinbek, da erwischte es mich schon wieder. Flughafen! Nun, so langsam fuhr ich die Strecke im Schlaf, auch wenn ich mich bemühte, eine Alternativroute anstelle der Standardstrecke über den Ring 2 zu nehmen. Bevor hier Proteste kommen: es wa

Verdammter Januar!

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Ja, ist das ööööde momentan! Ich dachte eigentlich, die erste Woche nach Weihnachten wäre ruhig. Da kam es mir recht, daß ich mich für 4 Tage aus dem Staub machen konnte. Aber gestern und heute waren auch nicht viel besser. Wie wünsche ich mir die morgendlichen Flughafen-Touren zurück. Irgendwann zwischen 7.00 und 7.30 Uhr am Terminal den Fahrgast absetzen und schnell um die Ecke zur "Shell", wo´s für uns Kutscher den Kaffee für die Hälfte gibt. Na ja, kommt alles wieder. Zumindest sind die Temperaturen wieder so, daß man sich a) nicht schon nach 2 Minuten kalte Füße holt und b) man gut 10 Minuten mit den Kollegen am Stand klönen kann, ohne durch zu frieren. Da war es schon ein Lichtblick, als mich heute Morgen um 6.00 Uhr unser Geschäftsführer mit der Nachricht beglückte, daß ich ab nächste Woche einen anderen Wagen bekomme. Nicht, daß ich den jetzigen schlecht finde. Nein, er ist trotz seiner Jahre angenehm zu fahren. Aber eine E-Klasse, die technisch auf neuerem Stand ist

Servus und Moin moin!

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Das sind die Worte, die ich gestern innerhalb von 1,5 Stunden sagen konnte, denn um 15.30 Uhr verließ ich den Münchner Flughafen und landete um 17.00 Uhr in der schönsten Stadt der Welt..--)) Vier Tage Besuch im Süden lagen hinter mir, ich hatte viel Spaß und genoß Ruhe und Familie. Aber als ich wieder in Hamburg war, gab ich mir dann gleich die volle Portion: Essen gehen, Theaterbesuch, eine Beinahe-Schlägerei und den Anmach-Versuch einer Bordsteinschwalbe.. Aber der Reihe nach. Abgesehen davon, daß ich mir auf dem LH-Flug nach Hamburg wie in einer Sardinenbüchse vorkam (das nächste Mal fahre ich wohl doch Bahn oder Auto), genoß ich es, innerhalb von kurzer Zeit wieder heimischen Boden unter den Füßen zu haben. Koffer abholen, S-Bahn erwischen und 5 Minuten später war ich bei meinem Auto. Los ging´s. Ich war mit meiner Frau und Freunden auf der Reeperbahn zum Essen und zum Theater verabredet. Vom vereinbahrten Treffpunkt aus nahmen wir uns ein - na? - Taxi(!) zur "Sündenmeile&quo

Ruhiger Jahresbeginn

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Es ist ja nicht so, daß ich den vergangenen ersten Tagen des neuen Jahres untätig gewesen wäre. Aber das Jahr startete sehr "langsam". Meine erste Schicht hatte ich am 1.1. abends, also Nachschicht. Unser Team fuhr zu Anfang mit 5 Autos. Das ist die Hälfte dessen, was sonst am Samstag auf der Straße ist. Wir erwarteten auch kein großes Fahrgastaufkommen. Zudem waren die Kollegen großenteils noch müde vom Sylvesterabend. Wir fingen alle gemütlich gegen 18 Uhr die Schicht an und steckten nach und nach mit der Zentrale schon mal die Zeiten ab, zu denen wir gedenken Schluß zu machen. Ich gab 4.00 Uhr an, das sollte reichen. Als erstes strich der Kollege im Nachbarort Wentorf die Segel. Da war´s gerade Mitternacht. Um 1.00 Uhr erloschen auch die Lichter des Kollegen mit italienischen Wurzeln. Natürlich nicht die des Kollegen, des Autos, meine ich natürlich. Da waren wir nur noch zu Dritt. Mein Tiefpunkt kam gegen 1.00 Uhr nachts. Seit einiger Zeit standen wir am Bahnhof und hoffte