Spaß muß sein

Ich wurde schon gefragt, wo denn meine Blog-Einträge in dieser Woche blieben?! Ganz ehrlich, es war eine Woche ohne große Ereignisse. Wir haben für die nächsten 3 Monate einen neuen Kunden, der täglich morgens in eine Klinik, gut 30 km entfernt, gefahren und am Nachmittag wieder abgeholt werden muß. Diese Aufgabe habe ich für die ersten 2 Wochen übernommen und wie mir scheint, sind genau das die Stunden, in denen sonst immer schreibenswerte Ereignisse geschehen. Nur, daß sie diese Woche eben dadurch an mir vorbei gegangen sind.

Nein, so ist es natürlich nicht. Auch die anderen Kollegen klagten ein wenig über zu ruhiges Geschäft. Dafür hatten wir mehr Zeit, um untereinander ein wenig für Stimmung zu sorgen. Der Spaßfaktor kam also nicht zu kurz.

Meinen eigenen kleinen Spaßfaktor bekam ich dann aber doch noch. Am gestrigen Freitag Nachmittag nämlich, als ich - ausnahmsweise - im Nachbarort Wentorf (b. Hamburg) am Stand auf Aufträge wartete. Dazu eine kurze Beschreibung, wie man sich diesen vorstellen muß: die 3 Taxistellplätze befinden sich auf dem Parkplatz vor dem Rathaus. Wenn man auf diesen fährt, sind die Stellplätze 90° Grad zur Fahrbahn angeordnet. So auch unser Standplatz.

Ein Kollege einer anderen Taxifirma, in seiner schrecklich ungepflegten C-Klasse sitzend, hatte den linken, ich den rechten Platz besetzt. Dazwischen - logischerweise - eine Lücke.

Nun kam eine Frau in ihrem Kleinwagen auf den Parkplatz gefahren. Hielt an, blickte sich suchend nach einem Stellplatz um. In der Zeit, die sie dafür benötigte, hätte ich sicherlich schon eine kleine Ortstour gefahren. Wie auch immer, sie suchte, fand aber nichts. Also? Klar, umgekehren und woanders auf die Suche gehen, bzw. fahren. Das war der Knackpunkt. Wie sich herausstellte, waren Rangieren und rückwärts fahren nicht ihr Ding. Sie fuhr vor, zurück, wieder vor, blieb stehen. Mittlerweile stand sie quer zur Fahrtrichtung. Da! Jetzt hatte sie die Lücke zwischen mir und dem Kollegen entdeckt. Ihre Absicht war klar, diese wollte sie zum Zurücksetzen nutzen.

Sie setzte zurück, hielt wieder, fuhr vor und gewann bei jedem Hin und Zurück schätzungsweise 20° Grad, sodaß sie nach unzähligen Versuchen langsam in eine gute Position kam.

Nun kam ich ins Spiel. Mittlerweile hatte mir die Zentrale einen neuen Auftrag durch gegeben, für den ich allerdings noch ein paar Minuten Zeit hatte. Spaß muß sein, dachte ich, und blieb erst mal stehen. Wäre ich weg gefahren, hätte so gar die Kleinwagen-Akrobatin ein leichtes Spiel beim Zurücksetzen gehabt. Aber schließlich möchte man sich auch mal was gönnen...--)). Ich sah zu, wie sie nach und nach in die Lücke neben mir hinein fuhr.

Im Augenblick ihres Triumphes, als sie endlich passend zum vorwärts-herausfahren  stand, blickte ich zu ihr herüber, lächelte freundlich - und fuhr los.

O.k., o.k., das war ein wenig mies von mir und sicher hat sie "..Du blödes Chauvi-Schwein" oder etwas ähnlich Nettes hinter mir her gerufen.

Natürlich hat sie damit auch recht gehabt. Aber bei einem Mann hätte ich auch gewartet. Stichwort "Gleichberechtigung"..--))

Kommentare

  1. Da warst du aber überaus human mit der Frau! Von rechts und links wegen hätte es sich gehört, die Frau in aller Ruhe auf dem Taxiplatz einparken zu lassen, um ihr dann in aller Ruhe sagen zu können, daß sie dort im Halteverbot steht.

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