Wer nicht hören will, muß eben zahlen!

Es gibt Kunden, die sind derart beratungsresistent, daß man mit Ihnen fast schon wieder Spaß hat.

Genau wie die ältere Dame am heutigen Nachmittag. Als ich im Schlesierweg ankam, blickte sie schon in die falsche Richtung. Sie erschrak beinahe, als ich plötzlich neben ihr hielt.

  • "Ich hatte Sie von der anderen Seite erwartet."


Ach!

  • "Dann müsste ich ja hier wenden, das ist umständlich"

  • "Also, ICH fahre immer in diese Richtung in den Weg hinein.."


Interessant. Wirklich.

Das Ziel war das örtliche Krankenhaus. Wir fuhren die Schönningstedter Straße stadteinwärts und ich sah - leider etwas zu spät - den Rückstau vor der nächtsten Ampel. Trotzdem war es noch nicht ZU spät, um eine alternative Route zu fahren.

  • "Ich könnte wenden, um dann über die Kirchenallee und Klosterbergenstraße von der anderen Seite zum Krankenhaus zu kommen..!?" schlug ich vor.

  • "Nein, nein, da parkt bestimmt nur eine in 2. Reihe. Das geht gleich weiter."


Parkt? In 2. Reihe? Den Zahn wollte ich ihr ziehen.

  • "Sicher nicht. Der Rückstau geht hinunter bis zum zum Landhausplatz."

  • "Bestimmt nicht. Sehen Sie? Sie fahren wieder!"


Ja. Genau 3 Meter. Bis zur nächsten Rotphase.

  • "Wir wären mit Sicherheit schneller und es wäre billiger, weil wir keine Wartezeit haben." war mein letzter Versuch.

  • "Wir haben doch Zeit...!"


SIE hatte Zeit, ich sah schon den Feierabend am Horizont auftauchen. Ich gab´s auf. Wenn sie unbedingt im stop-and-go Tempo sich bewegen wollte - meinetwegen. Dem Umsatz würde es nicht schaden.

Wir brauchten satte 8 Minuten, um endlich die letzte Ampel zu erreichen. Weiter 2 Minuten später waren wir am Krankenhaus. Das Ganze hätten wir mit meiner Variante für die Hälfte haben können.

Aber - "Wer zahlt, schafft an!" sagt man in Bayern. Und sie zahlte.

Kommentare

  1. einfach immer wieder nett zu lesen, vielen Dank, Marco

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  2. einfach immer wieder nett zu lesen, vielen Dank

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