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Es werden Posts vom Februar, 2012 angezeigt.

Gelassenheit

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Zwei Dinge haben mich heute, an diesem nieseligen, grauen Februartag besonders beeindruckt. Das eine ist meine derzeitige Gelassenheit, von der ich selbst nicht weiß, woher sie kommt. Mit Sicherheit auch daher, daß mir durch die schlimme Krankheit eines guten Bekannten, von der ich erst kürzlich erfuhr, klar geworden ist, wie gut es mir selbst und meine Familie geht. Vielleicht auch ein wenig, weil ich nach den beruflichen Irrläufern endlich wieder zu dem Job "zurück gefunden" habe, der mir am meisten Spaß bringt?! Wie auch immer - es wirkt sich auf meine Arbeit und auf mein Ergebnis aus. Wenn ich am Ende des Tages zusammen rechne, bin ich meistens sehr zufrieden. Weitaus beeindruckender war für mich heute aber eine Aktion der Glinder Bürger, die nun schon seit 139 Tagen mit Hilfe eines provisorischen Informationsstandes Druck auf die Anwesenheit eines Bekleidungsladens ausüben, der in der Hauptsache Mode für Neonazis verkauft. Vor gut 2 Jahren hatte diese Art des P

Schon Feierabend?

Als ich heute zum ersten Mal bewusst auf die Uhr sah, war´s 15.10 Uhr. Ja ich weiß, diese Uhrzeit gibt´s täglich, aber mir wurde bewusst, daß sich der Arbeitstag schon dem Ende entgegen neigt. Dabei war heute gar nicht so wahnsinnig viel los. Man merkte schon, daß sich nicht nur der Arbeitstag, sondern auch der Monat gen Ende bewegt. Und damit auch das Geld. Statt einer Unmenge an Touren waren sie heute eher lang als viel. _______________________ Am frühen Morgens sollte es - o Wunder! - erst mal zum Flughafen gehen. Ein netter Kunde, etwa in meinem Alter, mit dem sich eine interessante Unterhaltung ergab. Ich nutzte dieses Mal den "Schleichweg" über die Sievekingallee und weiter über Ritterstraße und Saarlandstraße. Im montäglichen Berufsverkehr brachte das sicher 10 Minuten Zeitersparnis. Ich hatte den freundlichen Herren gerade abgesetzt, als mich meine Zentrale anrief. Nicht sonderlich überrascht nahm ich den Auftrag, einen Japaner in HH-Rissen abzuholen, an. Ich s

Müde und leer

Lag´s am Wetter oder an den vielen Touren diese Woche, daß ich am Freitagmittag mich nur noch müde und leer fühlte? Klingt blöd, aber besser kann ich´s nicht beschreiben. Obwohl ich ja - und das durfte ich mir von den Kollegen 2 Tage lang "vorwerfen" lassen - am Mittwoch den wohl scheinbar entspanntesten Tag von allen hatte, als ich nach Schleswig fuhr und dort 5 Stunden Freizeit genoss..--)). Der Donnerstag gab auch noch mal ordentlich Gas und ich fand´s prima. Aber nun am Freitag kam´s mir vor, als sei den Kunden das Geld ausgegangen. Zwar hatte ich bis Mittag noch gut zu tun, aber dann kam nur noch Kleinkram. Zuvor durfte ich, nach mehreren Wochen wieder, einen Japaner nach Halstenbek bringen. Ich nahm´s gelassen, denn das Wetter war sonnig, der Kunde nett und auch gesprächig und die Fahrzeit von 40 Minuten von Bergedorf nach Halstenbek kam mir rekordverdächtig vor. Zurück legte ich nochmals ein paar Kohlen mehr drauf, denn es begann so langsam der freitägliche Berufs

Kurz vor Dänemark

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So ganz begeistert war ich heute Morgen nicht, als mir eröffnet wurde, daß ich statt eines Kollegen unseren lieben Stammkunden Dr. P. zu einem Arbeitstag nach Schleswig chauffieren sollte. Und nicht hin - nein, ich sollte doch 4 - 5 Stunden warten und ihn auch wieder zurück bringen..--((. Nichts gegen Dr. P., ich mag ihn. Wirklich. Aber finanziell sind solche Touren für uns Fahrer nicht lukrativ, denn er fährt gegen Rechnung. Punkt. Kein Bargeld. Nichts. Egal, es sollte so sein. Tja, Schleswig. Mein zweiter Gedanke war: Was mache ich 4 Stunden in Schleswig? Ist es eine hübsche Stadt? Ich vermutete es mal. Hoffentlich spielte das Wetter mit. Ca. 150 km weiter und 1,75 Stunden später bekam ich die Antwort, nachdem ich Dr. P. an seinem Ziel abgesetzt hatte: Ja. Hier würde ich als "Städte-Besichtiger", Hobbyfotograf und an Geschichte sehr interessierter Mensch 4 Stunden lang mich beschäftigen können. Auch im Februar bei nur + 5 Grad. Nachdem ich mir an der ziemlich

Nur eine Geste

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Der Winter ist vorbei. Zumindest hier im Norden, könnte man den Eindruck gewinnen. Das Eis auf Elbe und Alster schmilzt so schnell, daß man zusehen kann. Wo am letzten Wochenende noch 100.000 Menschen Schlittschuh liefen und Bratwurst aßen, könnte heute noch nicht einmal mehr eine Ente stehen. Die Gipfelpunkt der Temperaturen war gestern vor einer Sparkasse in Wentorf b. Hamburg zu sehen: Na, na, na... Mein Autothermometer zeigte gerade mal 8 Grad an. Die Wahrheit lag wohl dazwischen. Jedenfalls machte ich schon darüber Gedanken, wann wir wohl das erste Mal grillen können..-) ________________________ Von den Temperaturen in Biergarten-Stimmung gebracht wurden wohl schon 2 Herren in mittleren Jahren. Sie stiegen nach ihrer nachmittäglichen Kneipen-Tour gegen 15.30 Uhr in mein Auto. Die ersten Sätze der beiden waren kaum zu verstehen. Zu durcheinander, zu verworren. Der eine redete von "..nach Buxtehude fahren..", der andere von einer weiteren Eck-Kneipe in HH-Berged

Eisiges Schweigen

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Was war das doch für ein toller Tag gestern in Hamburg!? Die Temperaturen gingen auf 9 Grad in der Innenstadt, der Außenalster konnte man zusehen, wie sie sich wieder von einer Eisfläche in einen See zurück verwandelte und meine Fahrgäste waren durchweg gut drauf. Kein Wunder - bei DEN Aussichten...: Außenalster, nahe des amerikanischen Konsulats Da machte es mir gar nichts aus, einen neuen persönlichen Arbeitszeitrekord aufzustellen, denn unsere normalen Schichten gehen über 10 Stunden. Gestern kam ich auf mehr. Ein Grund hierfür ist jedoch auch, daß ich seit 1. Februar einen anderen Wagen als vorher fahre: mit Automatik. Seitdem merke ich, wie sehr Taxifahren mit Schaltgetriebe schlaucht. Früher stieg ich nach 10 Stunden aus dem Auto und war müde und "leer". Heute lege ich gerne noch eine Stunde drauf..--)) _______________________________ Heute Morgen waren die Außentemperaturen natürlich auch wieder unter Null Grad, so schnell kommt der Frühling dann doch nich

Ohne viele Worte

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Eine der kommunikativ sparsamsten Touren meiner Taxifahrerkarriere hatte ich in der vergangenen Nacht. Ich war erst am Samstagmorgen überhaupt zu einer ad hoc Nachtschicht gekommen, da wohl mehrere Fahrer ausgefallen waren. Samstagnacht fahren bringt Spaß und meistens gutes Trinkgeld, also - warum nicht? Die Kundin, die ich meine, stieg gegen 18.45 Uhr ein. "Hotel (Grand) Elysée, bitte." Sie war etwa Anfang 60, sehr gut gekleidet, angenehmer Umgangston, aber scheinbar etwas nervös. Bereits nach 200 m bat sie mich, nochmals umzukehren. Nach ein paar Minuten konnte die Fahrt dann los gehen. "Möchten Sie Autobahn oder die B5 fahren?" "B5." Beide Weg führten über Bürgerweide und Sechslingspforte zur Alster. Nur der Weg über die Autobahn ist ca. 2 km weiter, dafür aber schneller. Ich wusste ja nicht, wie eilig sie es hat. In den folgenden gut 25 Minuten Fahrtzeit sagte keiner von uns ein weiteres Wort. Nur - SIE machte permanent Geräusche: sie r

Rekordverdächtig

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Für mich wird es immer mehr zur Gewißheit: die eigene Stimmung entscheidet zum ganz großen Teil über den Erfolg oder Mißerfolg beim Taxifahren. Schon des öfteren konnte ich ja beobachten, wie meine (Trinkgeld-)Kasse sich füllte, wenn ich gut gelaunt war und wie oft Ebbe herrschte, wenn ich "schlecht drauf" war. Heute Morgen war ich auf dem besten Wege, mir die Stimmung schon einzutrüben, als ich mich mit einem Kollegen um kurz nach 6 Uhr bei Kaffee und Franzbrötchen über das gestrige Geschäft unterhielt. Er klagte über allzu viel "Zettel"-Touren, was bedeutet, daß er viele Rechnungsfahrten hatte und dementsprechend wenig für ihn dabei übrig blieb. Er erwartete für heute das gleiche, weil nämlich Dienstag und Donnerstag die meisten Dialysefahrten bringen. Und dort fließt eben auch kein Bargeld. Meine Stimmung sank, weil ich ihm zustimmen musste, bei diesen Aussichten. Und schon ging´s los. Erste Tour: Rechnungsfahrt nach Bergedorf. Zweite bis fünfte Tour: Dialyse

Kälte

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Jeder Mensch hat ja ein anderes Temperaturempfinden. Während meine skandinavischen Facebook-Bekannten über unseren angeblichen "sibirischen Temperaturen" milde lächeln, frieren hierzulande viele Menschen schon fast ein, wenn das Thermometer mal unter 0 Grad zeigt. Heute Morgen, gebe ich zu, wurde es sogar mir ein wenig zu "schattig", als ich meinen Dienstwagen öffnete und mich in die Ledersitze nieder ließ. Leider war der Nachtfahrer, sofern es ihn gegeben hat, nicht lange genug gefahren, als daß das Auto noch warm hätte sein können. Zum Glück schaffte es die Batterie, den Motor zu starten, was schon mal eine gute Voraussetzung für ein funktionieren der Heizung war. Aber - noch nie habe ich erlebt, wie sehr ein Motor sich abkämpfen musste, um die schwere Karrosse in Schwung zu bringen. Das Öl musste zäh wie kalter Honig sein. Ein Blick auf das Außenthermometer verriet mir auch den Grund: Kurz darauf sprang die Anzeige sogar nochmals 0,5 Grad tiefer... Bis

50 Cent? - Pech gehabt!

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Gleich mal vorweg: es war ein sehr schöner Arbeitstag mit vielen netten Fahrgästen und einem erneuten Besuch in Kiel..--)). Dieses Mal fuhr ich ohne Navi durch die Stadt, denn Navi´s machen auf Dauer doof! Natürlich habe ich die Uni-Klinik auf Anhieb gefunden. Bin ja Profi..--)). Aber eine Fahrt mit Kopfschüttel-Effekt gab´s natürlich auch. Der betreffende Fahrgast stieg in der Bahnhofstraße ein und bat mich, in den Ortsteil Hinschendorf zu fahren. Dort wolle er nur etwas aus dem Haus holen und ich möge doch bitte warten. Alles Routine, alles normal. Er verschwand im Haus und kam nach 5 Minuten wieder. "Bitte setzen Sie mich am Rathaus ab!" Klar. Gesagt - getan. Ich hielt am Rathaus an.  "Macht 12,50 €, bitte." "Natürlich. Machen Sie 13,- €. Schließlich sollen Sie auch ihren Spaß haben!" Spaß? Während ich versuchte, einen Bezug zwischen seinen 50 Cent Trinkgeld und "Spaß" herzustellen, kramte er nach seinem Geld. Natürlich ging es mir nicht

Miss Sophie

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Der erste Arbeitstag. Zumindest offiziell. Nach 2 beruflichen Sackgassen bin ich nun wieder "in der Spur". Und das im wahrsten Sinne. Denn heute hatte ich meinen ersten Tag als (Wieder-) Angestellter in Reinbek. Man sieht sich eben immer zweimal, oder dreimal, oder... Die Kollegen haben natürlich jede sich bietende Gelegenheit genutzt, um den "Neuen" durch den Kakao zu ziehen. Jede Nachfrage von mir über Funk an die Zentrale zog selbstverständlich Bemerkungen über meine "Unwissenheit als Neuling" zur Folge. Klar. So sind sie eben und so mag ich sie alle..--)) Während aber die "Alten" morgens um 6 Uhr auf ihre ersten, meist unbeliebten, Dialysetouren warteten, durfte den "Neue" schon ordentlich Gas geben und nach Kiel fahren! Die Kundin, eine ältere Dame, hatte ausdrücklich einen Mercedes bestellt und da ich gerade der einzige verfügbare Daimler war, hatte ich das Vergnügen in die Landeshauptstadt zu fahren. Ich mag Kiel, auch wenn