50 Cent? - Pech gehabt!

Gleich mal vorweg: es war ein sehr schöner Arbeitstag mit vielen netten Fahrgästen und einem erneuten Besuch in Kiel..--)). Dieses Mal fuhr ich ohne Navi durch die Stadt, denn Navi´s machen auf Dauer doof! Natürlich habe ich die Uni-Klinik auf Anhieb gefunden. Bin ja Profi..--)).

Aber eine Fahrt mit Kopfschüttel-Effekt gab´s natürlich auch. Der betreffende Fahrgast stieg in der Bahnhofstraße ein und bat mich, in den Ortsteil Hinschendorf zu fahren. Dort wolle er nur etwas aus dem Haus holen und ich möge doch bitte warten. Alles Routine, alles normal.

Er verschwand im Haus und kam nach 5 Minuten wieder.

  • "Bitte setzen Sie mich am Rathaus ab!"
Klar. Gesagt - getan. Ich hielt am Rathaus an. 
  • "Macht 12,50 €, bitte."
  • "Natürlich. Machen Sie 13,- €. Schließlich sollen Sie auch ihren Spaß haben!"
Spaß? Während ich versuchte, einen Bezug zwischen seinen 50 Cent Trinkgeld und "Spaß" herzustellen, kramte er nach seinem Geld. Natürlich ging es mir nicht um 50 Cent oder wie hoch die Summe auch immer war. Aber Spaß? Fiel ihm nichts Dümmeres ein?
  • "Nehmen Sie auch Kleingeld? Und ich bräuchte bitte eine Quittung."
Natürlich. Immer. Ich hätte demnächst sowieso wieder Geld wechseln müssen, also - her damit! Die Quittung stellte ich auf 13,- € aus und legte sie auf die Mittelkonsole.
  • "Oh, ich habe nur 12,50 € in Kleingeld."
  • "Kein Problem", erwiderte ich, "ich kann wechseln."
Er sah bei den Scheinen nach, fand einen 20,- € - Schein und steckte ihn wieder zurück. 
  • "Nein, den Schein brauche ich noch."
Sprach´s und drückte mir 12,50 € in Kleingeld in die Hand. 
  • "Dann haben Sie eben heute PECH gehabt!"



Mir fiel die Kinnlade runter. So etwas dumm-dreistes hatte ich noch nicht erlebt. Hätte er sich entschuldigt und gesagt, er könne mir doch nur 12,50 € geben - kein Problem. Davon würde ich nicht arm werden. Aber so einen dummen Spruch?
Meine Verwunderung dauerte einen Tick zu lange. Er schnappte sich die - zu hoch ausgestellte - Quittung und verschwand. 

Das Wort, das ich ihm hinterher rief, ist nicht druckreif, aber jeder kann es sich vorstellen. Gehört hat er´s wohl nicht mehr, aber ich musste meinem Ärger Luft verschaffen. 

Hinterher kam der Ärger über die verpasste Chance erst richtig hoch. Ich hätte ihm die Quittung wegnehmen und zerreißen müssen. Dann bekäme er eine über den gezahlten Betrag. Aber, wie´s oft so ist - man ist so perplex, daß die richtige Reaktion ausbleibt. 
Hätte er sich beschwert, wäre auch die richtige Antwort gekommen: 
  • "Da haben Sie heute wohl Pech gehabt!"
Man sieht sich immer zwei Mal!

Kommentare

  1. Tja, mein lieber Marco das mußt Du wohl noch lernen. Erst kassieren, dann die Quittung ausstellen. Das mache ich auch nach " Lehrgeld " jetzt immer. Wenn der Kunde ohne zu zahlen auf die Quittung wartet, dann setze ich meine Lesebrille auf und schaue den Kunden an. Dann kommt das Geld und dann erst die Quittung. Aus Fehlern lernt man.

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