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Es werden Posts vom April, 2012 angezeigt.

17 Stunden

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Leider gab es in der vergangenen nur 1 Begebenheit, die einer Erwähnung bedarf - und die war negativ. Was aber nicht bedeutet, ich hätte eine schlechte Woche gehabt. Im Gegenteil. Ich hatte rund um diese Geschichte viel Spaß und nette Kunden. Nett. Ja, das war Kunde S. aus Reinbek auch. Darüber konnte ich nicht klagen. Eher war es der "non-verbale" Austausch, der mich störte. Und das 40 Minuten lang. Denn so lange dauerte die Fahrt mit Herrn S. vom Flughafen in unseren Hamburger Randbezirk. Er rief nach seiner Landung an und ich eilte zum Terminal 2, wo er bereits stand und winkte. Ende 30, etwas dicklich, glänzendes, fettiges, nach hinten gekämmtes Haar. "Darf ich vorne einsteigen?" fragte er "Natürlich. Wo Sie wollen." Das bereute ich, noch bevor ich auch nur 1 Meter gefahren war. Ich wünschte mir augenblicklich ein Cabrio. Denn - Herr S. kam von einer Reise aus Indien und war bereits 17 Stunden unterwegs. Nur 17? Er roch, als sei er bereits 170

Der "Baron"

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Nein, heute geht es nicht um einen wirklichen Adeligen. Eher um einen "gefühlten", bzw. wohl "eingebildeten", den ich schnell für mich "den Baron" genannt hatte. Während der Fahrt bekam er dann noch einen Zusatz, aber dazu später mehr. Die Abholadresse war schon nicht ganz die, die man auf neu-deutsch als die von "sozial benachteiligten Schichten" oder kurz ein "Sozial-Ghetto" nennen konnte, denn diese Straße in Reinbek gehört eher zu anderen Ecke. Großzügige Grundstücke mit noch großzügigeren Häusern. Manche schon an die 100 Jahre alt, manche aus den 50ern und manche recht neu, aber auf "alt" gebaut. Das Haus des "Barons" war reetgedeckt und die weiß gestrichen. Der Platz vor der Haustür war so großzügig bemessen, daß man ohne Problem wenden konnte. Hübsch. Auf solchen "Vorplätzen" bauen manche ganze Häuser nebst Garten und Plastikrutsche vom "Praktiker" für den Nachwuchs. Als die Tür sich öf

Gleich - und doch nicht gleich

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Wie passt das zusammen? Nun, ich kann mich an Ähnliches auch nicht erinnern, aber der Schichtbeginn, sprich: die ersten beiden Touren, der letzten beiden Tage ähnelten sich. Irgendwie. Gestern Morgen - ein klassischer Montagmorgen. Zwar ohne früheren Schichtbeginn als sonst, also um 5.45 Uhr, aber mit einer meiner geliebten Flughafentouren. Bestellt war für 6.00 Uhr in einer recht neuen Einfamilienhaussiedlung im Stadtteil Schönningstedt. Sinnigerweise hat man hier den Straßen Namen von Getreide- und Blumensorten gegeben ("Roggenkamp", "Kornblumenring"), also von Pflanzen die man durch den Bau der Siedlung erst zerstört, bzw. verdrängt und dann in den Straßennamen wieder hat auferstehen lassen. Die Bewohner können sagen: "Wir wohnen im Kornblumenring. Kornblumen gibt´s hier nicht, nein, die wurden durch den Bau unserer Häuser kaputt gemacht, aber es gab sie mal..!" Aber das ist nun polemisch. Der Kunde wohnte tatsächlich im Kornblumenring. Punkt

Anonym

Mal ein kleiner Beitrag in eigener Sache: Ich freue mich immer über Kommentare zu meinen Beiträgen, ob sie nun positiv oder negativ sind. Egal. Niemand muß mit mir einer Meinung sein. Aber - wer kommentiert, möge doch bitte namentlich kommentieren! Es reicht, wenn direkt hinter dem Kommentar ein Vorname oder Pseudonym steht. Beiträge ohne solchen Zusatz werden generell nicht veröffentlicht. In Zeitungen werdet Ihr auch keine Leserbriefe von anonymen Schreibern finden. Danke!

Das "Zweite Kissen"

Die ganze Woche kam ich nicht dazu, Beiträge zu schreiben. Dafür habe ich mir heute gleich 3 Erlebnisse heraus gesucht, die berichtenswert sind. Und gleich mal vorweg - ja, es ist auch ein Beitrag mit negativem Beigeschmack dabei. Schließlich schreibe ich hier keine Rosamunde-Pilcher-Romane, sondern Geschichten aus dem realen (Arbeits-)Leben..--) Da wäre dann heute für jeden etwas dabei: Widerliches, etwas zum Nachdenken und etwas, was mich belustigt hat. Ich fange mal mit dem Widerlichen an. Donnerstagnachmittag, ich wollte eigentlich schon den Schlüssel abgeben, durfte ich nochmal "schnell" nach Börnsen, was gut 5 km östlich der Hamburger Stadtgrenze Richtung Lauenburg liegt. Dort warteten, laut Zentrale, 2 Fahrgäste an einem örtlichen "Grill" auf mich und wollten nach Bergedorf. Gut, das geht ja schnell, dachte ich, und kurvte nach Börnsen. Den "Grill" zu beschreiben spare ich mir jetzt. Ein 08/15-Laden, wie er oft vorkommt. Heraus kam ein ältere

Wunschkonzert

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In den gestrigen Arbeitstag ging ich mit festen Vorstellungen: gutes Geschäft, Sonne und nette Fahrgäste. Gut, so könnte man sagen, das wünschen wir uns alle jeden Tag..--). Das Besondere aber war - es ging alles in Erfüllung! Morgens um 6.00 Uhr. Mein Nachtfahrer hatte den Wagen perfekt sauber und "in meinem Sinne" hinterlassen. So lässt sich arbeiten. Das ist nicht selbstverständlich, denn ich teile mir das Auto nicht mit einem festen Nachtfahrer, sondern 4 x pro Woche sitzt dort eine andere Aushilfe im Sattel und jeder hat so seine Angewohnheiten. Nein, dieses Mal gab´s nichts zu meckern..--)). Sitz einstellen, Klimaautomatik an und los! Nachdem ich 30 Minuten am Stand gewartet hatte, näherte sich die Zeit, in der die Dialysefahrten vergeben wurden. Brrr... Nein, keine Lust darauf. Ich wünschte mir eine Fahrt zu Flughafen. Da viele Hamburger schon in die Osterferien aufgebrochen waren, sollte der Berufsverkehr sich in Grenzen halten. Dazu kam, daß meine schon öfters e

Schwerbehinderung

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Vorurteile über bestimmte Bevölkerungsgruppen kommen leider oft aus der Realität. Zum Beispiel wird Schwerbehinderten oft vorgeworfen, sie nutzen ihren Status für Dinge aus, die ihnen gar nicht zustehen. Der ältere Herr, um den es hier geht, hat jedenfalls nichts dazu beigetragen, dem zu widersprechen. In Wentorf b. Hamburg, einem Ort, in dem wir ebenfalls Taxen betreiben, gibt es vor einem großen REWE-Supermarkt einen Taxistand für 2 Wagen. Mein aktueller Auftrag führte ich mich dorthin und da ich nicht Gefahr laufen wollen, ein "Knöllchen" zu kassieren, während ich für unsere Kundin etwas besorgte, steuerte ich den Taxistand an. Die beiden Wentorfer Kollegen waren unterwegs, daher musste der Platz frei sein. Musste. War er aber nicht. Ein Golf parkte dort. Mag ein wenig spießig klingen, aber ich kann´s nicht leiden, wenn private Fahrzeuge auf unserem Stand- und Arbeitsplatz stehen, nur weil die Fahrer offensichtlich zu faul sind, einen passenden Parkplatz zu suche

Mein Auto, mein Garten, mein Pool...

Stammkunden zu fahren ist im Allgemeinen etwas sehr angenehmes, da man mit der Zeit eine Art Vertrauensverhältnis aufbaut und manchmal auch privates austauscht, bzw. mitbekommt. So ging´s mir auch mit einer älteren Kundin, deren Mann für ein paar Wochen im Barmbeker Krankenhaus lag. Sie ließ sich von uns täglich (!) von Reinbek ins Krankenhaus fahren, was jedes Mal gut 30,- € pro Strecke für sie bedeutete. Wie ich aus den Gesprächen heraus hörte, spielte das keine Rolle, denn ihr Mann freute sich über ihre Besuche und schließlich seien sie ja schon 60 Jahre verheiratet. Das ist Liebe! Vor gut 2 Wochen konnte sie den Gatten endlich aus dem Krankenhaus nach Hause holen. Es ging ihm, trotz seiner 91 Jahre, wieder recht gut. Am Freitagnachmittag holte ich sie in der Bank ab. Im Auto sitzend, erinnerte sie sich an mich. Ja, ich hätte sie schon des Öfteren gefahren... "Richtig, Sie haben doch nun endlich Ihren Mann aus dem Krankenhaus holen dürfen. Wie geht es ihm denn?" De