Wechselhafte Zeiten

So wie man die Zeit zwischen Weihnachten und Sylvester als "Zeit zwischen den Jahren" nennt, so könnte ich für mich die aktuelle Spanne als "Zeit zwischen den Jobs" bezeichnen.
Seit 2012 ist beruflich keine Kontinuität zu erkennen. Nachdem ich 2 Jahre Taxi gefahren bin - und entsprechend meinen Blog schreiben konnte - kam im Oktober des Jahres der Wechsel in die Limousinenbranche. Eine Branche, die viel Spaß und oftmals viel Streß bedeutet, aber auch sehr diskret und verschwiegen ist, sprich: ungeeignet für Blogbeiträge!

Obwohl es Vieles zu berichten gegeben hätte!

Ende 2013 war´s damit allerdings auch wieder vorbei. Mein (ehemaliger) Chef zog die wirtschaftliche Notbremse und ich saß - zumindest zeitweise - wieder im Taxi. Back to the roots? fragte ich mich. Finanziell gesehen eigentlich kein guter Weg, wie jeder weiß, der Taxi fährt.
Und jeder, der schon mal einen neuen Job gesucht hat weiß auch, wie mühsam diese Suche sein kann, auch wenn die Arbeitsagentur einem gute Chancen einräumt.
Ich muß gestehen, Jobs´s gibt´s eine ganze Menge! Aber - was WILL man wirklich? Während meiner Zeit in der Limo-Branche verbrachte ich 2/3 der Zeit im Büro und 1/3 im Auto. Und ohne meinem Chef und meiner ehemaligen Kollegin zu nahe treten zu wollen - aber besonders dieses eine Drittel im Auto vermisste ich nun besonders!
Was mich auf meiner Suche nach einem passenden neuen Job nicht wirklich weiter brachte, ganz im Gegenteil. Denn die besser bezahlten Stellen finden nun mal mehr im Büro als auf der Straße statt!

Zuerst mal war aber der Wechsel zurück in Taxigewerbe - als Zuverdienst zum Geld der Arbeitsagentur - zwangsläufig und gut. Um Fahrtzeit und -kosten zu sparen ging ich zu einem Unternehmen in Mölln, der Kleinstadt, die meinem Wohnort am nächsten liegt. Im Vergleich zur vorherigen Taxi-Wirkungsstätte nahe Hamburg bedeutete dies gleiches Geld, gleiche Arbeitszeit, aber weniger Fahrtzeit und Fahrkosten. Natürlich gab´s auch Nachteile, aber die sind hier an dieser Stelle nicht relevant.

Der Zufall wollte es wohl, daß mir das Jobangebot eines kleinen Taxi- und Mietwagenunternehmens ganz in meiner unmittelbaren Nähe vor die Linse flatterte. Das klang interessant: Sehr kurze Fahrtzeit zur Arbeit, fast keine Kosten, freie Zeit zwischen den Aufträge auch mal Zuhause verbringen, kein nervender Funk, sondern Kommunikation via Telefon, fast nur Überlandfahrten ohne Stau, Stress und Ampeln, flexible Arbeitszeiten und - last, but not least - ein Stundenlohn, der über dem üblichen Tarif liegt! Zudem lag mir schon am 2. Tag das Angebot zur Übernahme in Vollzeit vor!

Nun schloß sich der Kreis mit der Frage: was will ich? Fahren zu o.g. Bedingungen, jedoch mit mehr Arbeitsstunden oder wieder - großteils - ins Büro gehen mit mehr Geld, aber mit vielleicht weniger Spaß und weniger Freiheit? Geld oder Freiheit?

Für´s erste kann ich die Frage schon mal beantworten: so lange mir keine konkrete Zusage für einen besser bezahlen Job vorliegt, der auch meinen Vorstellungen bezüglich Arbeitszeiten und Verdienst entspricht, bleibe ich dem Taxigewerbe treu.

Und somit auch dem Schreiben von Blogeinträgen, so oft es aus unserer schönen holsteinischen Provinz etwas Erwähnenswertes zu berichten gibt!


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das "Zweite Kissen"

Kajalstifte und flotte Autos

Flatrate im Rotlichtmilieu