Schiieetwetter!!!

Es gibt Tage, die möchte man am liebsten zurück geben. Alles begann damit,
daß mein “Dienstwagen” mich heute Morgen erst gar nicht zur Tür ´rein lassen
wollte. Ich hatte offenbar Vorgestern das Licht angelassen. Die Batterie – total
leer. Also, Startergerät geholt und angelassen. Da es die ganze Zeit wie aus
Eimern regnete, war ich schon naß, bevor ich saß.


Für die nächsten 2,5 Stunden konnte ich vor mich hin trocknen. Es tat sich
nämlich nichts. Rein gar nichts. Die Tageszeitung hatte ich aus gelesen, die
Nachrichten im Radio kannte ich bereits rückwärts. Mein Finger schwebte buchstäblich schon über dem Handy, damit ich die Zentrale anrufen und mitteilen konnte, daß ich aufgebe und nach Hause fahre, da erreichte mich ihr Ruf... Der Ruf der Zentrale über Funk. Eine Fahrt in die Innenstadt. Nun, damit konnte ich leben. Aber dann wollte ich Schluß machen. Dazu kam´s aber nicht.

Kaum zurück, brodelte das (Taxi-)Leben im Osten Hamburgs. Arztfahrt hier, Einkaufsfahrt dort. Und wieder ein Stück nach Hamburg. Gegen 13.00 Uhr holte mich das Schicksal dann endgültig ein: eine Tour von Bergedorf quer ´rüber nach Bahrenfeld. Eigentlich ein Geschenk des Himmels, aber heute spielte die Hölle mit.

Heute war Ferienende in NRW! Und was bedeutet das für uns? Die Autobahnen sind zu und die Zufahrtstraßen, auch aufgrund des nun einsetzenden Feierabendverkehrs, ebenfalls. Für die knapp 38 Kilometer benötigte ich 1 Stunde und 20 Minuten. Fantastisch.
Zu Beginn der Rückfahrt begann ich mit einem kleinen Schleichweg. Dieser erwies sich im wahrsten Sinne als ein solcher. Für die letzten 100 m zur nächsten Ampel brauchte ich 15 Minuten. Lange Rede - kurzer Sinn: der Weg durch die Stadt zooog sich in Länge.

Für diesen Arbeitstag wollte ich mich irgendwie selbst belohnen und dachte mir aus, am Abend in die Cottage Sauna nach Ahrensburg zu fahren. Die Frau der Frauen weilt zur Zeit in der Schweiz und warum sollte ich Zuhause sitzen? Einfach nur schwitzen, dampfen, schwimmen, lesen und ausruhen. Ein Alkoholfreies an der Bar... Das Handy klingelte. Die Zentrale rief an. Ich hörte beinahe die Traumblase vom Saunabad zerplatzen. Denn die liebliche Stimme meiner Kollegin fragte mich, wie lange ich denn heute fahren könne..?? Eigentlich war es eine Proforma-Frage, denn es war schon beschlossene Sache, daß ich noch ein Tour übernehmen sollte. Eine?? Nein, es waren zwei!!

Erst noch flott zum Hauptbahnhof, gaanz easy..! Nachdem der Fahrgast dort ausgestiegen war, brauchte ich geschlagene 10 Minuten, nur um vom Bahnhofsgelände herunter zu kommen. Nur nicht die Nerven verlieren. Denn jetzt wartete noch ein Mann in Eppendorf darauf, von mir abgeholt zu werden. Eppendorf, klingt gut. Nur nicht am Freitag Nachmittag im Berufsverkehr.

Ich beschloß, meinen Fahrstil zu ändern. Zu brav ist auch nicht gut. Also ließ ich den "Tax´ler" raus. Spurwechsel links, rechts, links. Keine Busspur war vor mir sicher und nach gut 20 Minuten stand ich vor der Abholadresse. Das mit der Busspur ist in Hamburg so eine Sache. Eigentlich dürfen wir sie nur benutzen, wenn es ausdrücklich frei gegeben ist, z.B. durch Fahrbahnmarkierungen.

Aber wenn plötzlich eine gut 1,5 km lange Schlange voller Autos in der Grindelallee stadteinwärts vor sich hat, dann kann man auch mal die guten Manieren vergessen. Kurzer Schlenker auf die besagte Spur und los ging´s. Ein merkwürdiges Gefühl, gut 1 Stunde Stau sich zu ersparen, indem man einfach daran vorbei fährt..--)). Irgendwann ist natürlich jede Busspur mal zu Ende und wir reihten uns in der Gegend um den Dammtorbahnhof wieder ein. Aber nicht lange. Irgendwie hatte ich Lust am Ausprobieren bekommen. Nahe der Außenalster schwenkte ich ab in ein Wohngebiet in St.Georg und ließ mich alleine von meinem Orientierungssinn "treiben". Gut 10 Minuten später hatten wir das Verkehrschaos hinter uns. Es war ein herrliches Gefühl. Großspurig fragte ich meinen Fahrgast, ob er denn HIER schon mal gefahren sei...? Aber ja, meinte er kurz angebunden. So? Ich nicht. Aber dafür hat´s fantastisch funktioniert.

Der Rest der Fahrt war ein Kinderspiel und nach 75 Minuten waren wir am Ziel.

Ziemlich groggy übergab ich den Wagen dem Kollegen der Nachtschicht. Irgendwie hat´s Spaß gemacht..--))!

Sonntag geht´s wieder weiter.


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