Typisch deutsch

Gleich mal vorweg: wenn ich nachfolgend mich über typische deutsche Eigenheiten im Straßenverkehr auslasse, so kann ich mein eigenes "deutsch sein" natürlich nicht verleugnen (Pünktlichkeit, ordentlich & zuverlässig). Schließlich liegen meine Wurzeln nicht weit verstreut - Sachsen, Mecklenburg, Niederrhein und - Holland! Letzteres hat wohl zu einer kleinen Einschränkung geführt..--)). Ich mag die Holländer nämlich wegen ihrer Lockerheit sehr gerne.

Im Berufsleben erfahre ich sie jedoch immer wieder - typische deutsche Eigenheiten anderer Verkehrsteilnehmer. Und damit meine ich nicht nur die Autofahrer.

Nehmen wir beispielsweise mal die "Rechts-vor-Links-Regelung". Die gibt es, meines Wissens, nirgendwo sonst auf der mir bekannten Welt. Für viele deutsche Autofahrer ist sie DIE Möglichkeit, ihr RECHT durchzusetzen, bzw. einzufordern. Man stelle sich mal an einem normalen Werktag an eine Kreuzung mit "Rechts-vor-Links". Da fahren zu einen die "nicht bevorrechtigten" Fahrer wie scheue Kaninchen, die aus ihrem Bau hervor blicken (weil sie den Raubvogel befürchten), an eine solche Kreuzung heran. Selbst in 30er-Zonen wird nochmals Geschwindigkeit reduziert. Es KÖNNTE ja ein ein Anderer von rechts kommen. Und manchmal KOMMT sogar einer (Typ "Raubvogel") und der unternimmt sehr oft noch nicht einmal ansatzweise den Versuch seinerseits, die Geschwindigkeit zu mindern. Warum auch? Schließlich hat doch das RECHT zuerst zu fahren. Oft ungeachtet dessen, daß die StVO offen lässt, ab welchem Abstand zur Kreuzung das gilt. Meines Erachtens kann ich nicht verlangen, daß alle anderen schon stehen bleiben, wenn ich noch 50 m und mehr von der Einmündung entfernt bin. Genau DAS ist mir gestern passiert. Ich fahre mit einem Fahrgast auf eine solche Kreuzung zu, sehe diese gut ein und auch das andere Auto, das noch gut 30 - 50 m entfernt ist, als ich die Einmündung erreichen. Sofort geht ein gellendes Hupen mit Horn und Fernlicht los. Hat der ´nen Stich??? Wahrscheinlich wollte er mich maßregeln, wie man an SEINE Kreuzung heranfährt.

Mein Vorschlag: schafft diese unselige Regelung ab. Es sollte nur noch Vorfahrtsstraßen und Nicht-Vorfahrtsstraßen geben. Das spart uns viele Blechschäden.

Meine großen Lieblinge sind ja die deutschen Fußgänger. Und ihre Ampeln mit Druckknopf. Diese haben durchaus ihrer Berechtigung auf stark befahrenen Straßen, die von Schulkindern, Kindern im allgemeinen, älteren Menschen mit Gehbehinderung, usw. gekreuzt werden. Meine Frage aber wäre, warum gesunde Erwachsene mit - gehen wir davon aus - gesundem Verstand, Einschätzungs- und Sehververmögen offenbar NICHT in der Lage sind, eine 2-spurige Straße (pro Richtung eine) zu überqueren, ohne diese technische Einrichtung in Anspruch zu nehmen??? Da kommt wohl wieder dieses leichte "Machtgefühl" im deutschen Verkehrsteilnehmer hoch, wenn er 15 Autos "..nur für sich alleine.." warten lässt. Anders kann ich mir das nicht erklären. Oder macht er das (zusätzlich noch), weil er das RECHT dazu hat? Der Hit sind die Fußgänger, die nach Mitternacht noch den Knopf drücken, obwohl weit und breit kein Auto zu sehen ist..--(((! Ja, da habe ich alles schon erlebt. Von Weitem schon sah ich dieses rote Auge der Ampel glühen, als ich gut 200 m vom Überweg langsam um die Kurve bog. Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken.

Zu guter Letzt: der deutsche Radfahrer. Für ihn hat man in vielen Städten Radwege erbaut. Hier teilt sich diese Gruppe in 2 Untergruppen: die Nutzer und die Verweigerer. Grundsätzlich sind mir die Nutzer lieber, weil sie uns Autofahrer auf weder einschränken, noch sich und uns gefährden. Aber auch unter den Nutzern gibt es Zeitgenossen, die diesen Weg als ihr Eigentum und die Nutzung desselben als ihr RECHT ansehen.

Mein Tipp: einfach mal mit dem Auto halbseitig auf einen Radweg stellen und abwarten, was passiert. Es dürfte nich allzu lange dauern, bis ein wild klingelnder Radler des Weges kommt (oft noch in verkehrter Richtung), dramatisch kurz vor dem Auto abbremst und mit dem rechten Bein auf der einen Pedale stehend und mit dem linken sich abstützend über den Asphalt hüpfend an Ihnen vorbei stottert. Dabei gibt er gerne Schimpfworte von sich, die hier nicht her passen. Hätte er kurz hinter meinem Auto einen Schlenker auf die Fahrbahn und anschließend wieder auf den Radweg gemacht, wäre für beide die Situation entspannt gewesen (wohl bemerkt: das Experiment sollte man natürlich nicht an viel befahrenen Straßen machen. Dort würde ich als Radfahrer auch nicht auf die Fahrbahn ausweichen..--)). Aber so hat er theatralisch den Autofaher (und noch dazu einen TAXI-Fahrer..!!) auf dessen "Fehlverhalten" hingewiesen. Danach geht´s den meisten mit Sicherheit wieder richtig gut. Schließlich war man ja im RECHT!

Dieses Experiment führte ich letzte Woche in einem Gewerbegebiet vor einem Imbiss durch...--)).


 

Kommentare

  1. Jetzt hab´ ich doch endlich denjenigen erwischt, der für die derzeitige Sch...politik verantwortlich ist!!! Gib´s zu, du hast das Schild in den Bundestag gehängt!

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  2. Hey, lies mal richtig.. Ich bin GEGEN rechts vor links..--))!!

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  3. Hi,

    ich lese deinen Blog jetzt seit ein paar Wochen, bin eigentlich überall immer nur passiver Konsument, aber zu diesem Eintrag muss ich nun doch etwas kommentieren :)

    Den Ärger über Rechts vor Links kann ich durchaus nachvollziehen. Vor allem in Wohngebieten ist es unglaublich nervig, wenn kleine Seitenstraßen vorfahrtberechtigt gegenüber einer wirklich großen, gut befahrenen "Hauptstraße" sind. Man muss vor jeder Einmündung bremsen, da in einem von 30 Fällen jemand aus der Straße geschossen kommt, der das RECHT auf seine Vorfahrt einfach einfordern wird. Für diese Fälle sollte das Rechts vor Links wirklich abgeschafft werden. Hast du aber mal bedacht, was mit all den winzigen Kreuzungen und Einmündungen, vor allem auf dem Land geschehen soll? Man müsste wirklich jede Kreuzung mit Verkehrsschildern ausstatten, dürfte keine vergessen, denn gäbe es hier einen Unfall, so hätte man sicherlich ein Problem. Und Stellen, an denen Randalierer die Schilder in der Nacht abgerissen haben? Diese ganzen Schilder verschlingen unglaubliche Gelder - und die kann man sicher besser woanders investieren. So gesehen würde ich nicht generelle eine Abschaffung von Rechts vor Links fordern.

    Was die beiden anderen Punkte angeht, so kann ich dich nur Fragen, ob du weißt, dass Überqueren einer roten Fußgängerampel - auch bei Nacht und keinem Verkehr - eine Ordnungswidrigkeit darstellt und vermutlich viele aus genau diesem Grund auf das Knöpfen drücken. Sie fühlen sich nicht mächtiger und wollen Ihr Recht, sondern sie werden vom Gesetzgeber dazu gezwungen diesen Knopf zu drücken und wurden so erzogen. Wie gern würde ich eine Straße überqueren, wenn kein Auto kommt, aber aufgrund des Bußgeldes, was man kassieren könnte (kommt in der Praxis sicher selten vor, aber man begeht nun mal eine Ordnungswidrigkeit), und dem Lehreffekt für kleine Kinder mache ich es nicht. Ich finde es immer unter aller Sau, wenn Eltern mit ihren Kindern an einer Ampel stehen und plötzlich ein weiterer Erwachsener die für Fußgänger rote Ampel überquert und meint er wäre der Coolste, nur weil gerade kein Auto kommt. Fußgängerampeln sind eben keine optionalen Hilfsmittel, sondern Verpflichten zur Nutzung.

    Was das Beparken von Fahrradwegen angeht.. ich fahre selbst nicht Fahrrad, könnte mir also egal sein, aber meines Wissens nach ist auch dies eine Ordnungswidrigkeit. Die Radfahrwege sind eben für die Radfahrer angelegt, so wie die Straße für Autos. Würde ein Radfahrer sein Fahrrad auf der Straße abstellen, fändest du das sicher auch nicht perfekt, oder? (genialer Vergleich..)

    Im Großen und Ganzen würde ich also nicht sagen, dass die meisten Menschen ihr RECHT einfordern, sondern vom Gesetzgeber dazu GEZWUNGEN werden, so zu handeln. Warum der Typ ein Hupkonzert mit Lichthupe startete, weiß ich jedoch nicht.. ;)

    Was ich mich auch schon seitdem ich hier lese Frage: wofür soll "-))" stehen? ;)

    So, danke, dass ich meine Meinung hier kundtun durfte und ich hoffe du fühlst dich nicht angegriffen oder so. Jedem seine Meinung, aber ich musste darauf reagieren :)

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  4. Hallo Mario,
    einen solchen Kommentar möchte ich natürlich auch nicht unbeantwortet lassen.
    Zuerst einmal Danke für´s regelmäßige lesen! Es freut mich, wenn andere sich für meine Geschichten interessieren.

    Gleich zum ersten Thema "Rechts-vor-links". Deine Einwände bezüglich einer Abschaffung, insbesondere auf dem Land, kann ich nicht nachvollziehen. Ich lebe selbst auf dem "platten Land" und in den umliegenden Ortschaften gilt generell KEIN rechts vor links. Das löst man mit einem simplen Vorfahrtsschild. Winzige Einmündungen, wie du sie ansprichst, sind lt. StVO sowieso von der Regelung ausgenommen.
    Auch dein Argument "Randalierer" trifft nicht. Wenn wir das bei der Erstellung von Regelungen berücksichtigen würden, dürften wir gar keine Schilder mehr aufstellen. Schließlich können alle Zeichen abmontiert werden. Dann wären auch Ampeln gefährdet, weil man ihre Gläser zertrümmern könnte, usw, usw..

    Zweiter Punkt - Fußgängerampeln. Ich plädiere nicht dafür, Ampeln bei Rot zu überqueren. Das muß jeder für sich selbst entscheiden. Es geht mir um den Unwillen und vielleicht auch das Unvermögen viele Menschen, selbstständig eine Situation zu beurteilen und dann genauso selbständig eine Entscheidung zu treffen, nachdem man das Risiko (hier: überqueren einer Straße) abgeschätzt hat. Viele, so mein Eindruck, lassen sich das selbstständige (Nach-)Denken von Regelungen und Vorschriften gerne abnehmen. Wenn ich eine Straße überqueren möchte (ohne Kinder), so kann ich mit 2 Blicken die aktuelle Situation abschätzen. In den allermeisten Fällen, die ich mit meinem Artikel angesprochen habe, wäre es ein Leichtes gewesen, ein paar Sekunden abzuwarten und dann - eine "Ordnungswidrigkeit" vermeidend - 20 m vor oder nach der Ampel die Straße zu queren. Kein Auto hätte stehen bleiben müssen, die Nerven der Fahrer wurden geschont, der Fußgänger hat sein Ziel erreicht und der Verkehrsfluß wurde nicht unterbrochen. Das nennt man auf neudeutsch wohl eine "Win-win"-Situation?!

    Und genauso - Lage ab- und Risiko einschätzen - würde es auch beim Radfahren funktionieren.

    Mein Fazit: Nachdenken, Verstand einsetzen, Risiko abwägen und danach handeln - das sollte jeder tun. Und nicht sich vom Staat gezwungen sehen, sog. Ordnungswidrigkeiten zu vermeiden. Wir alle begehen tagtäglich (im Straßenverkehr) Ordnungswidrigkeiten. Jeder. Würden wir das nicht tun, wäre das Leben ein einziges Handeln nach Vorschriften und alles liefe weniger flüssig ab. Das Gegenteil davon wäre ein Leben wie in der Fahrschule. Wer will das? Wer hat sich noch nicht darüber geärgert, einem Fahrschulauto folgen zu müssen?

    Danke für deinen Beitrag!!

    P.S.: Das Zeichen "..--))" bedeutet s ein Lächeln, bzw. Grinsen.

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  5. Zum einen gibts "Rechts vor links" vermutlich im gesamten zivilisierten Europa. Nur nicht in Großbritannien, weil da "links vor rechts" gilt.
    Zum anderen: die Bremswirkung ist gewollt, gerade in Wohngebieten: wo einer Vorfahrt hat, brettert er erst recht durch und unterstreicht seine Vorfahrt mit Licht- und Tonhupe.
    Zum dritten: selten sind die Kreuzungen, wo der von rechts Kommende nicht selbst auch aufpassen muß, weil jemand von weiter rechts kommen könnte. Außer an T-Kreuzungen eigentlich nur in Einbahnstraßen... übrigens übertritt derjenige das Gesetz, weil der Gebrauch von Hupe oder Lichthupe nur zum Warnen vor einer akuten Gefahr erlaubt ist.
    Zum Fußgängerampelgehen: willst du den Kindern beibringen, bei rot über die Straße zu gehen - und dir dann eventuell vors Auto zu laufen, wenn du grün hast? Dann doch lieber drücken, und du siehst von weitem, daß da jemand über die Straße läuft, auch wenn es sich um einen Afrikaner im schwarzen Mantel handelt.

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  6. Hallo Wolfram,
    mir ist durchaus bewusst, welche Wirkung man mit Rechts-vor-Links erreichen will. Das hat vielleicht in kleinen Orten mit wenig Verkehr keinerlei Auswirkungen auf den nachfolgenden. In Städten, bzw. größeren Gemeinden - und hieraus ziehe ich meine Beispiele - wird aus dieser Regelung in vielen Fällen ein tägliches, mittleres Verkehrschaos.
    Ich bin Anhänger von fließendem Verkehr, nicht von hausgemachten Staus. Auch unter Umweltgesichtspunkten müsste jeder Interesse am Verkehrsfluß haben.
    Dass beim Wegfall dieser Regel generell - und so klingt es in deinem Kommentar - mit Lichthupe "durchgebrettert" wird, spricht den Autofahrern generell verantwortungsvolles Verhalten ab. Dem muß ich entschieden widersprechen.
    Ob nun Hupen oder Blinken dem Gesetz entspricht oder nicht, ist zweitrangig. Es wird so "gelebt", das ist die Realität. Ich möchte mich hier nicht als Hobby-Polizist betätigen, sondern Erlebnisse aus dem wahren Leben schildern.

    Auf das Thema "Kinder" und "Fußgängerampeln" will ich nicht noch einmal. Dazu habe ich in meinem Beitrag ausdrücklich hingewiesen.

    Danke für deinen Kommentar!

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  7. Das Tolle an der Rechts-vor-Links-Regel im Straßenverkehr ist, daß man immer weiß, wer nun Vorfahrt hat. In Ländern wie Frankreich rätsele ich da oft -- eigentlich gilt auch in Frankreich rechts vor links, aber irgendwie verhalten sich alle so, als habe die "größere" Straße Vorfahrt. Aber ab wann ist größer wirklich "größer"?

    Natürlich sollten Kreuzungen zwischen kleinen Wohnstraßen und den Durchgangsstraßen mit Schildern geregelt sein, aber zumindest hier in Berlin sind sie das auch zum allergrößten Teil. "Überraschendes" Rechts vor Links ist die absolute Ausnahme. Ist das da, wo Du lebst, anders? Natürlich gilt das nicht für Wohnstraßen, die bisweilen als Durchgangsstraßen mißbraucht werden (so wie die Straße, in der ich wohne). Hier gilt durchaus überall rechts vor links, und das ist auch gut so. Der Bremseffekt ist da gewollt und berechtigt.

    Das Äquivalent unserer schilderlosen Rechts-vor-Links-Regelung in vielen US-Staaten ist übrigens der "four-way stop". Daran hättest Du ja Deine Freude. Du mußt IMMER anhalten, DANN gucken, ob jemand kommt, und der Erste, der gehalten hat, fährt auch als erstes weiter. Ist übrigens wirklich recht nervig. Wenn zwei gleichzeitig anhalten, gilt -- was wohl -- rechts vor links. :-)

    Ich verstehe Deine Frage zum "Wie weit in die Straße rein gilt das Rechts vor Links?" nicht -- genausoweit wie ein Vorfahrt-gewähren-Schild natürlich. Kommt jemand von rechts, der mit Dir kollidieren würde, mußt Du warten, wie immer, wenn Du keine Vorfahrt hast. Egal wie weit er noch weg ist. Nur wenn Du die Kreuzung sicher räumen kannst, bevor der Andere sie erreicht, kannst Du fahren. Wie immer halt, ob rechts vor links oder durch Schilder geregelt.

    Was die Fußgängerampeln angeht ... ich bin ja ein Freund der leider seltenen Sonderform (gibt es die überhaupt noch?), die keine grünen Lichter für Autos und keine roten für Fußgänger haben. Wer nicht drücken mag, kann auch so gehen, denn es ist ja nicht rot. Fatal finde ich es übrigens, Kindern beizubringen, man müsse nur drücken und könne gehen, wenn es grün für sie wird. Dabei wird das Wichtigste vergessen -- trotzdem zu schauen, ob ein Auto kommt und einen über den Haufen fahren würde!

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  8. Ja, das amerikanische System würde mir bestimmt gefallen..--)) Aber in den USA sind die Menschen generell entspannter beim Auto fahren. Dort regt man sich weitaus weniger auf.

    Die Frage “Wie weit in die Straße rein gilt das Rechts vor Links?” drängt sich mir immer auf, wenn ich an eine solche Kreuzung komme und von rechts (weiter entfernt von dieser als ich es bin) ein anderes Fahrzeug sich nähert. Es gibt ja nicht wenige Fahrer, die schon aus der Ferne blinken und hupen, weil sie schon mal ihr Recht auf Vorfahrt kund tun wollen. Für mich gilt, wenn ich zusammen mit einem anderen Autofahrer GLEICHZEITIG die Kreuzung erreiche, gilt Rechts-vor-Links. Das sehen wohl viele anders. Und das nervt manchmal.

    Beim Thema "Kinder" gibt es noch etwas fatales: Zebrastreifen. Ich habe Kinder erlebt, die ohne abzubremsen mit Rädern sich diesem genähert und dann überquert haben, ohne auf Autos zu achten. Auch hier wurde wohl ein trügerisches Bild von Sicherheit vermittelt.

    Ich sehe schon, das Thema ist weitläufig.

    Danke für deinen Kommentar, Martin!

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  9. In Frankreich hat jeder Vorfahrt, das ist eingebaut...

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  10. Ampeln und Vorfahrtregelungen können auch wunderbare Staus verursachen. Innerhalb von Wohngebieten habe ich gegen rechts vor links nichts einzuwenden; da muß ich eh langsam fahren. Auf einer Straße, die vornehmlich übergeordneten Verkehr führt, ist es was anderes. Da kann man schon eher debattieren über die in Frankreich so beliebten Kreisverkehre, die einen auch ständig wieder zum Abbremsen zwingen.

    Wie gesagt (ich versuch mal, es klarer zu sagen): an einer Rechts-vor-Links-Kreuzung ist es schon ziemlich dreist, mit Hupe und Lichtorgel anzurauschen, weil ja prinzipiell keiner Vorfahrt hat, und der flotte Fahrer, von dem du schreibst, mußte damit rechnen, eventuell einem Radfahrer die Vorfahrt lassen zu müssen. Insofern werden da alle gebremst.

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  11. Und es funktioniert, nicht wahr? Versuche das mal bei uns..--))!

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  12. Ein kleines Wort zu den Fahrradweg-"Verweigerern".
    Die Gefahr als Radfahrer auf einem Radweg(seperat, nicht Radweg am Rand der Straße) fahrend von einem Auto schwer verletzt zu werden ist 3-mal(300% !!!!!) so hoch, als wenn man auf der Straße fahren würde. Ich finde die Zahl sehr erschreckend.
    Radwege in der "alten" Form, seperat von der Straße, haben nur einen Zweck und zwar freie Fahrt für Autofahrer, auch wenn das jetzt evtl. etwas rabiat klingt.
    Wenn ich als Radfahrerallerdings die Wahl habe(kein blaues Radwegschild, sprich Radwegbenutzung optional), warum sollte dann auf dem langsameren und wesentlich gefählicheren Radweg fahren?

    grüße SKates

    ps. Fährt man auf dem Radweg auf der falschen Straßenseite, so ist die Gefahr schwer zu verunglücken 8-mal so hoch wie auf der Straße. Und das auch, wenn es legal oder sogar vorgeschrieben ist. Da sollte sich doch jeder mal überlegen, ob er noch auf dem Radweg fahren möchte .....

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  13. Öh - nein, es funktioniert eher nicht. Sondern regelmäßig kracht's. Das sind zwar oft keine Personenschäden und tauchen deshalb auch nicht in offiziellen Statistiken auf (die Polizei kommt nicht, wenn nicht jemand verletzt ist oder schwer nach Schnaps riecht), aber die Unfallquote ist enorm. Interessant ist statistisch beispielsweise: die Franzosen haben 1/5 weniger Autos als die Deutschen (553000 gegen 684000, 2005) und ein größeres Straßennetz (über eine Million km, gegen 683000 km in Deutschland, ebenfalls 2005). Dennoch ist die Zahl der Verkehrstoten in Frankreich genau so hoch wie in Deutschland.

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  14. Als Taxi- und Radfahrer kenne ich beide Positionen. Glaube mir: Wer nicht auf dem Radweg fährt, weiß in der Regel, was er macht.
    Die Radfahrer, die sich auf der Fahrbahn bewegen, laufen nicht Gefahr vom nächsten Rechtsabbieger überfahren oder gar zermatscht (LKW) zu werden.
    Deine Aufforderung: "Parkt mal auf dem Radweg!" kann ich nur unterstützen. Dadurch werden benutzungspflichtige Radwege unzumutbar und man darf trotz Blauschild (das eigentlich Benutzungspflicht signalisiert) auf die Fahrbahn.

    Hier ein informativer, umfassender Text zu Radwegen:
    http://radwege.udoline.de/versprechen.html
    Wenn du es lieber multimedial magst, schau dir dieses Video an: http://www.youtube.com/watch?v=gAethD1Io_Y

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