Ruhiger Jahresbeginn

Es ist ja nicht so, daß ich den vergangenen ersten Tagen des neuen Jahres untätig gewesen wäre. Aber das Jahr startete sehr "langsam".

Meine erste Schicht hatte ich am 1.1. abends, also Nachschicht. Unser Team fuhr zu Anfang mit 5 Autos. Das ist die Hälfte dessen, was sonst am Samstag auf der Straße ist. Wir erwarteten auch kein großes Fahrgastaufkommen. Zudem waren die Kollegen großenteils noch müde vom Sylvesterabend. Wir fingen alle gemütlich gegen 18 Uhr die Schicht an und steckten nach und nach mit der Zentrale schon mal die Zeiten ab, zu denen wir gedenken Schluß zu machen. Ich gab 4.00 Uhr an, das sollte reichen.

Als erstes strich der Kollege im Nachbarort Wentorf die Segel. Da war´s gerade Mitternacht. Um 1.00 Uhr erloschen auch die Lichter des Kollegen mit italienischen Wurzeln. Natürlich nicht die des Kollegen, des Autos, meine ich natürlich. Da waren wir nur noch zu Dritt.

Mein Tiefpunkt kam gegen 1.00 Uhr nachts. Seit einiger Zeit standen wir am Bahnhof und hofften darauf, daß die Funkerin uns aus dem Dämmerschlaf holte. Aber nichts passierte. Irgendwann zwischen 1.00 Uhr und 1.30 Uhr schlief ich ein. Und das nicht nur 1 mal. Als ich zum dritten Mal merkte, wie mein Kopf auf die Brust sank, knackte es im Funkgerät. Ich war dran. Kaum wach und schwer verständlich meldete ich mich.

Sie schickte mich zu einem Fahrgast an der Stadtgrenze zu Hamburg. Auf dem Weg dorthin widerstand ich der Versuchung, noch schnell bei der örtlichen Tankstelle einen Kaffee zu holen.  Konnte warten. Der Fahrgast, ein junger Mann um die 30, wollte zum Rathaus. Zum Hamburger Rathaus. Ich freute mich. Zum ersten Mal an diesem Abend kam ich über den angrenzenden Stadteil HH-Bergedorf hinaus. Ausserdem - und nun mögen die Hamburger Kollegen diese Textstelle überspringen - bestand die Chance, in der "City" einen Fahrgast von der Straße zu lesen und mitzunehmen. Ist nicht erlaubt für uns, aber was keiner sieht, macht keinen heiß..--)).

Die Stadt war so leer, daß ich die gut 17 km bis zum Rathaus in 20 Minuten absolvierte. Und das auch nur, weil mein Fahrgast meinte, er kenne einen schnelleren Weg als ich. Phh... Soll er haben. Sein Weg war langsamer und weiter. Was sich widerum positiv auf meinen Umsatz auswirkte.

Meine Hoffnungen auf einen flotten Einsteiger in der Innenstadt erfüllten sich leider nicht. Die Hamburger Kollegen standen auch nur rum und dösten. Nichts war los.

Gegen 3.00 Uhr erlöste mich die Zentrale und schickte mich nach Hause. Feierabend. Wenig Umsatz und gutes Trinkgeld. Besser als umgekehrt..--)).

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das "Zweite Kissen"

Kajalstifte und flotte Autos

Flatrate im Rotlichtmilieu