Schweigen ist Gold
Routine bringt Sicherheit. Routine bringt manchmal aber auch peinliche Situationen mit sich.
Ich habe im Allgemeinen ein sehr gutes Gedächtnis, speziell was Zahlen und Gesichter angeht. Das führt dazu, daß ich einen Fahrgast sehe und meistens sofort weiß, wohin er möchte, wenn ich ihn schon einmal gefahren habe. Denke, das geht den meisten Kollegen so, ansonsten wäre der Job auch ein wenig beschwerlich..--)). Denn der Fahrgast schätzt es sehr, wenn er erkannt wird. Das gibt ihm das Gefühl, "wichtig" zu sein. "Man kennt mich hier...!" sozusagen.
Dieses Gefühl wollte ich der Kundin, die ich vom Onkologen am gestrigen Nachmittag abholte, auch geben. Im Nachhinein hätte ich es besser sein lassen..
Ich holte sie in der Praxis ab und wusste gleich, daß ich sie schon ein- oder zweimal gefahren hatte. Mitte 60, etwas gedrungen, dunkle Perücke. Die innere Festplatte arbeitete sofort auf Hochtouren und bevor sie noch "Guten Tag!" gesagt hatte, wusste ich, daß sie im benachbarten Glinde wohnt. Trotzdem fragte ich zu Sicherheit nach.
Inzwischen saßen wir im Auto und ging laut denkend den Fahrweg durch.
Wir passierten den OBI in Glinde, dann legte ich nochmals nach.
Nach dem Glinder Markt dann mein letzter Versuch, meine Ehre zu retten.
Sehr komisch. Es stand 1:1, fand ich.
Sie trug mir meine Fehlversuche bei der Wegfindung offenbar nicht nach, denn die Verabschiedung war freundlich und nett. Nur, als ich versuchte, die verkorkste Situation für mich noch hinzubiegen mit
Ich habe im Allgemeinen ein sehr gutes Gedächtnis, speziell was Zahlen und Gesichter angeht. Das führt dazu, daß ich einen Fahrgast sehe und meistens sofort weiß, wohin er möchte, wenn ich ihn schon einmal gefahren habe. Denke, das geht den meisten Kollegen so, ansonsten wäre der Job auch ein wenig beschwerlich..--)). Denn der Fahrgast schätzt es sehr, wenn er erkannt wird. Das gibt ihm das Gefühl, "wichtig" zu sein. "Man kennt mich hier...!" sozusagen.
Dieses Gefühl wollte ich der Kundin, die ich vom Onkologen am gestrigen Nachmittag abholte, auch geben. Im Nachhinein hätte ich es besser sein lassen..
Ich holte sie in der Praxis ab und wusste gleich, daß ich sie schon ein- oder zweimal gefahren hatte. Mitte 60, etwas gedrungen, dunkle Perücke. Die innere Festplatte arbeitete sofort auf Hochtouren und bevor sie noch "Guten Tag!" gesagt hatte, wusste ich, daß sie im benachbarten Glinde wohnt. Trotzdem fragte ich zu Sicherheit nach.
- "Ich möchte nach Glinde..."
- "Ja, ich erinnere mich natürlich an Sie."
- "..in den XY-Weg."
Inzwischen saßen wir im Auto und ging laut denkend den Fahrweg durch.
- "Wir fahren beim OBI vorbei und dann rechts.."
- "Jjjjaa, aber da noch nicht.." kam es zaghaft von ihrer Seite
Wir passierten den OBI in Glinde, dann legte ich nochmals nach.
- "Aber an der nächsten biegen wir rechts ab, richtig?"
- "Fahren Sie ruhig, ich gebe dann Bescheid."
Nach dem Glinder Markt dann mein letzter Versuch, meine Ehre zu retten.
- "Bis zum Papendieker Redder?"
- "Hier gleich die nächste rechts, bitte."
- "Da vorne bitte der "Dorfstraße" folgen."
Sehr komisch. Es stand 1:1, fand ich.
- "Äh, nach links, meine ich natürlich..."
Sie trug mir meine Fehlversuche bei der Wegfindung offenbar nicht nach, denn die Verabschiedung war freundlich und nett. Nur, als ich versuchte, die verkorkste Situation für mich noch hinzubiegen mit
- "Ja, bis zum nächsten Mal. Nun habe ich mir Ihre Adresse gemerkt.."
- "Ja, ja, sicher..."
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